Das neue Jahr ist da. Und damit kehrt auch die Sendung «Potz Musig» am Samstag zurück ins Programm. BLICK verrät Moderator Nicolas Senn (31) seine neusten Pläne.
BLICK: Musikanten sind bekannt dafür, dass sie gerne festen. Sind Sie freucht-fröhlich ins neue Jahr gehüpft?
(lacht). Nein, wir waren drei Pärchen und sind gesittet ins neue Jahr gerutscht. Um halb eins war schon Schluss. Wir haben uns schön an die Regeln gehalten.
Keine Angst, dass Ihnen im neuen Jahr die Decke auf den Kopf fällt?
Ich habe mich zwar riesig gefreut, dass es 2021 wieder mit vielen Konzerten mit meinen Formationen losgeht. Nun mussten bereits wieder viele Anlässe verschoben werden. Langweilig wirds mir aber trotzdem nicht. Ich unterrichte an zwei Musikschulen rund 20 Hackbrettschüler und habe mir vorgenommen, den Jahresanfang zu nützen, um selbst wieder etwas mehr zu üben. Zudem haben wir diese Woche die erste «Potz Musig»-Sendung aufgezeichnet.
Wie produziert man im Moment eine Sendung, in der live musiziert wird?
In der ersten Sendung vom kommenden Samstag zeigen wir Formationen, die bei der Aktion «SRF Zäme stah» aufgetreten sind. Unter den rund 50 Konzerten aus allen Stilrichtungen waren auch einige Volksmusikgruppen. Für viele war es das erste Livekonzert seit mehreren Monaten. Bei der Aufzeichnung achteten wird darauf, dass die Mitwirkenden nicht in Kontakt mit anderen Personen kamen, und hinter der Kamera herrschte natürlich Maskenpflicht.
Haben Sie Vorsätze für dieses Jahr gefasst?
Mein Ziel wäre es ja gewesen, diesen Frühling wieder am Engadin Skimarathon mitzumachen. Wir sind ein paar Kollegen, die gemeinsam an den Start gehen wollten. Daraus wird jetzt nichts. Umso mehr hoffe ich auf einen schneereichen Winter im Appenzellerland. Vor zwei Jahren hat mir mein Nachbar mit einem alten Raupenfahrzeug sogar eine kleine Privatloipe direkt vor der Haustür präpariert. Das war genial.
Und Sie wollten doch mal noch jodeln lernen?
Sagen wirs so: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich werde sicher nie ein Vorjodler. Aber wenn ich meine Stimme noch etwas weiter entwickeln kann, behalte ich das gerne auf meiner Bucket-List.
Über Sie als Person weiss man nicht sehr viel.
Da haben Sie recht. Ich hatte auch nie das Bedürfnis nach einem Wikipedia-Eintrag. Zudem betrachte ich es kritisch, dass heute das ganze Leben vieler Personen sehr umfangreich im Internet dokumentiert wird. Es ist doch auch schön, einfach leben zu dürfen, den Moment zu geniessen und die Erinnerungen im Kopf und nicht im Internet zu behalten. Ich finde es schade, dass in jedem gemütlichen und geselligen Moment immer gerade drei Handykameras eingeschaltet werden.
Sie haben drei Brüder. Sind diese auch so musikalisch wie Sie?
Ich glaube, dass eine gewisse Musikalität bei meinen Brüdern vorhanden wäre. Allerdings ist die grosse Leidenschaft meiner Brüder der Fussball. Das hat jedoch den Effekt, dass im Publikum meiner Sendungen schon halbe Fussballmannschaften sassen.
Sie haben jetzt noch «Potzmusig» als einzige Sendung. Wie weh tut es noch, dass «Viva Volksmusik» gestrichen wurde?
Es wurde ja nicht entschieden, dass «Viva Volksmusik» ersatzlos wegfällt, sondern, dass das entsprechende Budget neu für Volksmusikformate im Internet verwendet wird. Ich hoffe, dass wir bald mit dieser Arbeit beginnen dürfen und dadurch neue, spannende Beiträge möglich werden. Halt nicht in Form einer traditionellen Samstagabendsendung, aber dafür mit umso mehr Inhalt während des ganzen Jahres.
Wo sind Sie eigentlich ein typischer Schweizer?
Aus kulinarischer und wohl auch musikalischer Sicht bestimmt. Ich liebe viele Spezialitäten aus unserem Land und war nicht so traurig, dass letzten Sommer keine Ferien im Ausland möglich waren.
Liebäugeln Sie immer noch damit, einmal fest in Berlin zu wohnen?
Ich durfte schon einige Male in dieser Stadt auftreten und war immer gerne in Berlin. Mich hat auch die Weite, viel Vielfalt und Dynamik dieser Stadt begeistert. Es gibt aber ein grosses Problem beim Gedanken in Berlin zu wohnen: Normalerweise kriege ich schon ab Winterthur Heimweh. Und wer mich kennt weiss, dass ich das ernst meine.