Die Influencer seien «nicht so wichtig für die Trendentstehung, wie alle annehmen», behauptet Trendforscherin Lidewij «Li» Edelkoort. Bei der «wahren Avantgarde» sei diese Plattform out. Die Niederländerin gilt als eine der besten Trendspürnasen der Welt.
Die Schweizer Fashion-Bloggerin Michèle Krüsi teilt Edelkoorts Urteil nicht. Sie könne dazu nur sagen, «dass meine Anfragen stetig wachsen». Sie müsse Angebote nicht nur ablehnen, weil «die Marke nicht zu mir passt», sie könne auch «zeitlich leider gar nicht alle Projekte umsetzen». Seit 2013, als sie anfing, hätten sich die Anfragen an sie gehäuft, «jährlich und monatlich».
Xenia Tchoumi: «Mehr Verträge denn je»
Die Winterthurerin ist mit ihrem Blog «The Fashion Fraction» eine der Grossen in der Schweiz. Wie die Tessinerin Xenia Tchoumi, früher Tchoumitcheva, die ebenfalls betont, sie sei voll ausgelastet. «Ich habe dieses Jahr die grössten Verträge mit den besten Modelabels – viel mehr denn je. Alles läuft super wie nie.»
Li Edelkoort begründet ihren Abgesang auf die Influencer damit, dass diese «keine kreativen Ideen» hätten. «Sie ziehen meistens nur das an, was sie von ihren Stylisten bekommen, und das ist nichts Neues.» Kann sein. Doch Ziel der Influencerinnen ist es ja nicht, Neues zu erfinden. Im Endeffekt gehts darum, Produkte zu verkaufen, indem sie sich als Idol ihrer Quasi-Freundinnen aufbauen und denen einen tollen Lifestyle vorleben. Dass diese ihrem Onlinevorbild nacheifern möchten, sei ein zeitloses Phänomen.
«Menschen zu kopieren liegt in unserer Natur»
«Andere Menschen um Rat zu fragen, ja, sie zu kopieren, liegt in unserer Natur, sagt Karin Frick, Trendforscherin des Gottlieb-Duttweiler-Instituts. Der Wunsch, sich an anderen zu orientieren, sei eine «erfolgreiche Lernstrategie», schon bei Kindern. «Solange wir uns in sozialen Netzwerken bewegen, werden wir auch von anderen Menschen beeinflusst – und dabei haben einzelne mehr Einfluss als andere», sagt Frick.
Ziemlich sicher aber wird sich der Markt bereinigen. Der Typus des Möchtegern-Sternchens dürfte verschwinden – genau wie jener der Schnorrerin, die glaubt, sie könnte mit minimalem Einsatz gratis Luxusgüter abgreifen.
Das Business wird schneller rotieren. Karin Frick: «Andy Warhols 15 Minuten Weltruhm werden vielleicht bald nur noch fünf Sekunden dauern.»
Die Guten aber werden überleben. Die Schweizer Food- und Lifestyle-Bloggerin Sylwina Annina-Spiess hat sich gerade einen Coop-Job geangelt.
68 Prozent der Influencer («Beeinflusser») sind junge Frauen, fand die Influencer-Studie 2017 der Onlineplattform Indahash heraus. Ihr Ziel ist, so viele Follower wie möglich an sich zu binden – indem sie sich selbst präsentieren und zeigen, was sie tragen, wo sie shoppen, was sie essen oder wie ihr Fitnessprogramm aussieht. Mit Modelabeln und anderen Luxusgüterherstellern schliessen sie Verträge ab: Je mehr Follower sie haben, desto mehr Geld bekommen sie von den Firmen.
68 Prozent der Influencer («Beeinflusser») sind junge Frauen, fand die Influencer-Studie 2017 der Onlineplattform Indahash heraus. Ihr Ziel ist, so viele Follower wie möglich an sich zu binden – indem sie sich selbst präsentieren und zeigen, was sie tragen, wo sie shoppen, was sie essen oder wie ihr Fitnessprogramm aussieht. Mit Modelabeln und anderen Luxusgüterherstellern schliessen sie Verträge ab: Je mehr Follower sie haben, desto mehr Geld bekommen sie von den Firmen.
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