BLICK: Heute thematisieren Sie bei «#SRFglobal» Satire im Reich von Trump, Putin & Co. Wie weit darf Satire gehen?
Florian Inhauser: So weit wie immer nötig. Wenn sie Menschenrechtsverletzungen, Verstösse gegen demokratische Grundwerte und Verfassungen anprangert, sehe ich kaum Grenzen. Wer diese rechtsstaatlichen Elemente nicht akzeptiert, darf sich nicht über grenzenlose Satire beschweren.
Was darf sie?
Fast alles. Grundsätzlicher Respekt vor der Wahrheit oder der Menschenwürde sollte auch für Satire gelten.
Was darf sie nicht?
Langweilig, plump oder unintelligent sein. Und sich die falschen Adressaten aussuchen, etwa die Schwachen.
Welche Trump- und Putin-Satire hat Sie am meisten überrascht?
Am meisten würde mich überraschen, wenn die beiden auch mal selber über sich lachen würden. Selbstironie bei Trump oder Putin könnte ein befreites, gesundheitsförderndes Lachen auslösen; vielleicht sogar bei ihnen selbst. Bis dahin müssen wir uns mit der Realsatire begnügen, die sie liefern.
Welche finden Sie doof?
Staatlich verordnete Satire.
Über welche haben Sie gelacht?
Chappatte in der «NZZ am Sonntag» und in der «New York Times» finde ich grossartig. Dass er heute bei #SRFglobal mein Studiogast sein wird, freut mich enorm. Und Felix Schaad im «Tages-Anzeiger» mag ich auch richtig gern.
Sie haben ab heute einen neuen Sendeplatz, sind um 22.25 Uhr eine Stunde früher zu sehen als bisher. Was versprechen Sie sich davon?
Wir hoffen natürlich, mehr Zuschauer erreichen zu können. Für die machen wir die Sendung ja schliesslich. Der neue Sendeplatz ist Ansporn, Verpflichtung und auch ein Vertrauensbeweis der SRF-Leitung. Jetzt muss weiter geliefert werden.
«Tagesschau» oder «#SRFglobal», für welches Format schlägt Ihr Herz höher?
Ich habe ein grosses Herz, da haben beide Sendungen Platz.
Sie feiern dieses Jahr zehn Jahre «Tagesschau». Was ist heute der grösste Unterschied zu 2007?
Zwar moderiere ich die «Tagesschau» seit zehn Jahren, aber ich arbeite schon seit 2002 für sie. Und das ist immer noch ein Privileg. Am meisten verändert hat sich das Tempo: Es ist stark gestiegen. Aber das wirklich tolle Team packt auch das mit Bravour.