Volle Lippen, glänzende Haare, verführerische Blicke. Diese Frauen verkörpern pure Weiblichkeit, obwohl sie ursprünglich als Buben zur Welt gekommen sind! Sie sind sogenannte Ladyboys.
Star-Figaro Valentino (54) ist von ihnen so fasziniert, dass er vor drei Jahren begann, die schönsten Ladyboys in Thailand für eine Beauty-Kampagne zu suchen.
«Das war gar nicht so einfach», sagt Valentino. «Denn beim Wort ‹fotografieren› denken viele als Erstes an unseriöse oder gar pornografische Aufnahmen.» Nach langen Gesprächen fassten die Ladyboys schliesslich Vertrauen. Und liessen sich von Valentino und einem 14-köpfigen Team aufwendig inszenieren. Einen Monat lang dauerte das Shooting auf der Insel Phuket.
Schönheit in möglichst verschiedenen Facetten zu zeigen, war der Anspruch, den Valentino erfüllen wollte. «Und das ist mir gelungen», sagt er stolz. «Ich wollte die Ladyboys als Frauen zeigen. Und zwar so gut, dass der Gedanke an einen Mann gar nicht erst aufkommt.» Sein Fazit: «Das sind für mich die schönsten Frauen der Welt!»
Und sie würden in Thailand überaus respektiert, weiss Valentino heute. «Dort haben sie ihren festen Platz in der Gesellschaft.» Ihnen hafte überhaupt kein zwielichtiges Image an, wie dies in Europa oftmals der Fall sei.
Alle Models, die Claudio Scattina, wie Valentino bürgerlich heisst, vor die Linse eines Thai-Fotografen gebracht hat, kommen aus gutem Elternhaus und haben normale Jobs. Sie arbeiten als Bankangestellte oder Flugbegleiterin. Oder studieren. «Nur Kati ist Tänzerin», sagt er.
Überrascht hat den Haarkünstler auch, dass die meisten Ladyboys ganz konventionelle Beziehungen führen. «Und dies erst noch mit wunderschönen jungen Männern!»
Mit der exotisch-grellen Kampagne für den internationalen Beauty-Konzern Goldwell wird der Schweizer für viel Aufsehen sorgen.
Das ist ihm durchaus bewusst. «Ich finde es grossartig, dass ein Unternehmen Ja sagt zu einer solchen Kampagne. Dazu braucht es viel Mut», schwärmt Valentino, der von sich selbst sagt, überzeugter Hetero, ja manchmal sogar Macho zu sein.
Seine Freundin Andrea (39) sei ebenfalls begeistert von den Frauen, die «einfach im falschen Körper geboren wurden». Vor allem aber auch von der Idee, dass er hoffentlich helfen könne, Vorurteile abzubauen, sagt Valentino.
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