Scheinehe vor mehreren Jahren
Viktor Giacobbo heiratete lesbische Ausländerin

Der Satiriker Viktor Giacobbo ging vor mehreren Jahrzehnten eine Scheinehe mit einer lesbischen Ausländerin ein. Dies macht er nun in einem Podcast des «Tages-Anzeigers» publik.
Publiziert: 05.12.2019 um 22:10 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2019 um 22:51 Uhr
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Ex-SRF-Star Viktor Giacobbo heiratete vor Jahren eine lesbische Ausländerin.
Foto: Philippe Rossier

Der 67-jährige Satiriker Viktor Giacobbo hat vor Jahren eine lesbische Ausländerin geheiratet. Eine Scheinehe, wie der ehemalige SRF-Star in einem Podcast des «Tages-Anzeigers» nun zugibt: «Ich habe eine Ausländerin geheiratet, damit sie in der Schweiz bleiben konnte.»

Die Frau, deren Namen im Gespräch nicht zur Sprache kommt, sei mit einer anderen Frau zusammen gewesen. «Weil die beiden nicht heiraten durften, musste sie immer wieder ausreisen», sagt Giacobbo im Podcast «Wahrheit, Wein und Eisenring» weiter.

Die beiden Frauen sind noch zusammen

Obwohl die Heirat nur zum Schein war, wurde die Trauung gefeiert – sogar mit einem Hochzeitsgeschenk: Es gab eine Friteuse. Die Ehe dauerte sieben Jahre, erzählt Giacobbo. Es habe gar ein «Scheidungsfest» gegeben, «und nochmals eine Friteuse».

Vor juristischen Konsequenzen fürchtete sich der Satiriker nicht, sagt Giacobbo zum «Tages-Anzeiger»: «Wäre ein Beamter vorbeigekommen, hätte ich ihm gesagt, dass es ihn nichts angehe, mit wem ich zusammen bin – hau doch ab!» Länger als die Ehe, dauerte die Partnerschaft der beiden Frauen. Sie seien auch «20–30 Jahre» nach der Scheinehe zusammen.

Das droht Giacobbo

Rechtlich kann Giacobbo nun nicht mehr belangt werden. Nach acht Jahren sind Scheinehen strafrechtlich nicht mehr relevant. Fliegt der Betrug vorher auf, drohen – für den Schweizer Ehepartner – bis zu fünf Jahren Gefängnis. Die Dauer ist davon abhängig, wie viel Geld geflossen ist. Im Fall von Giacobbo war die Scheinehe für die Ausländerin gratis – der Satiriker machte es aus Goodwill.

In der Schweiz sind solche Fassadengemeinschaften eher eine Seltenheit. 135 Straftaten gab es laut «Tages-Anzeiger» 2018 im Zusammenhang mit Scheinehen – bei zwei Dritteln davon floss Geld. Allerdings geht man in Bern von einer beträchtlichen Dunkelziffer aus. Amtliche Schätzungen beziffern die tatsächliche Anzahl an Scheinehen auf 1000 pro Jahr. (pma/nim)

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