Auch die Tochter des Troubadours ist begeistert. «Meret Matter gefällt unser Lied, das ist ein Ritterschlag», freut sich Max Urban (32). Der Zürcher hat keine «Hemmige» und bringt morgen den Hit von Mani Matter (1936–1972) zusammen mit Beatboxer ZeDe (27) als Single neu raus.
Besonders: Max Urban sieht mehr als nur ein Musik-Stück darin: «Als Afro-Suisse einen solchen urschweizerischen Song aufzunehmen, bedeutet besonders viel», sagt der Sohn angolanischer Einwanderer. «Ich stehe exemplarisch für eine Generation Secondos, die sich als Schweizer fühlen, in Dialekt denken und dieses Land zu dem machen, was es ist.» Mani ist heute dunkelhäutig – und das ist auch gut so! «Ich glaube, das wäre in Mani Matters Sinn», sagt Max Urban, dessen Feuer für Matters literarisches Werk entbrannt ist. «Wie er die Schweiz beschrieb, ist grosses Kino!»
Bis Sergio Maximiliano Luvualu, so der Musiker bürgerlich, Matters «Hemmige» perfekt draufhatte, musste er in den Berndeutsch-Nachhilfeunterricht. «Als Zürcher ist das nicht so einfach», sagt er und lacht. «Aber ich liebe den Singsang. Und wenn Frauen berndeutsch sprechen, werde ich schwach!»
Unbekannt ist der neue Mani nicht – 2004 war er Finalist bei der ersten SRF-Castingshow «MusicStar». «Noch heute werde ich darauf angesprochen», sagt er. «Die Kids, die damals vor dem TV sassen, tanzen nun im Publikum – und bald zu den Songs von Mani!»