Bewegende Momente gestern Abend im «Club» des Schweizer Fernsehens: Radlegende Robert Dill-Bundi (52) plaudert munter über seinen Hirntumor – der ihn eigentlich schon vor drei Jahren hätte töten sollen.
Dill-Bundi trägt einen Kopfverband voller Elektrodioden. Neben ihm steht ein 3,5 kg schwerer Stromkasten, den er 24 Stunden am Tag mit sich herumschleppen muss. Der Kasten ist Dill-Bundis stärkste Waffe im Krieg gegen seinen Hirntumor. Auch seine einzige. «Ich bin ein Überlebender», sagt der Olympiasieger von 1980 in Moskau nach der Sendung zu BLICK: «Den Krebs kann man nie besiegen. Jederzeit kann er in meinem Kopf wieder ausbrechen. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich noch ein bisschen hierbleiben darf.»
Dill-Bundi erhielt 1999 die Diagnose: bösartiger Hirntumor! Mehrere Operationen und Chemotherapien halfen nichts. Anfang 2007 gaben ihm die Ärzte noch zwei Monate zu leben. Dill-Bundi: «Ich wollte keine weitere Operation mehr. Ich glaubte, es sei vorbei mit mir.»
Seine letzte Chance: eine neuartige Elektrotherapie mit Stromkasten und Elektrodioden am Kopf. «Ich war ein Versuchskaninchen, aber ich hatte keine Wahl.»
Und so funktioniert die Therapie: Dill-Bundi werden zwei Ampère starke Elektroimpulse durchs Gehirn gejagt. «Das knallt die Krebszellen in meinem Kopf durcheinander. Die sind am schwächsten, wenn sie isoliert sind, keine Ballungen bilden können.» Und tatsächlich: Innert zwei Jahren schrumpfte Dill-Bundis Tumor auf Daumennagel-Grösse.
Seit drei Monaten ist der Tumor in seinem Kopf stabil. «Ich bin am Leben. Das ist alles, was zählt», so Dill-Bundi glücklich. «Ich sehe endlich Licht am Ende des Tunnels.»