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Rindlisbachers Wagen fuhr 300 Meter unkontrolliert durchs Feld.

Foto: Kantonspolizei Aargau

Er hatte tausend Schutzengel – für sich und andere Verkehrsteilnehmer. Komiker René Rindlisbacher (52) erlitt letzten Donnerstag in seinem Auto einen epileptischen Anfall. Unkontrolliert fuhr sein Wagen über eine Böschung und blieb erst 300 Meter weiter in einem Feld stehen.

Der TV-Star wurde nur leicht verletzt, andere Personen kamen keine zu Schaden. Glück im Unglück. Trotzdem bleibt die Frage: Darf ein Epileptiker, der plötzlich einen Anfall bekommen kann, überhaupt am Steuer sitzen?

«Ärzten ist es gestattet, bei uns Meldung über die Fahrtauglichkeit eines Patienten zu machen», erklärt Carlo Gsell, Leiter Administrativmassnahmen beim Zürcher Strassenverkehrsamt. «Sie sind von Gesetzes wegen aber nicht dazu verpflichtet.» Rindlisbacher liess sich vor vier Jahren wegen seiner Epilepsie am Gehirn operieren. Seither habe er keine Anfälle mehr gehabt – bis letzten Donnerstag.

Laut Thomas Grunwald, Chefarzt Epileptologie in der Zürcher Klinik Lengg, gebe es für Epileptiker genaue Regeln. «Der Patient darf ein Jahr lang keinen Anfall mehr haben. Dann darf er auch wieder Autofahren», so der Spezialist.

Jetzt ist Rindlisbacher seinen Führerausweis erst mal los. Noch vor Ort nahm ihm die Polizei den Lappen ab. Der definitive Entscheid liegt bei der Sektion Administrativmassnahmen des Aargauer Strassenverkehrsamtes. «In solchen Fällen geben wir ein neurologisches Gutachten in Auftrag», sagt Amtsleiter Martin Bruder. Fällt dieses für Rindlisbacher negativ aus, wird der Ausweis eingezogen. «Das wäre dann ein Sicherungsentzug auf unbestimmte Dauer», so Bruder.

Diese Überprüfung ist im Sinn von Rindlisbacher. «Denn so etwas möchte ich nicht nochmal erleben», sagte er kurz nach dem Unfall.