Von Peter Padrutt

Mit seinem Montagsquiz «Traumpaar» lockte der (körperlich) kleine, aber (geistig) feine Raymond Fein (heute 61) in den 80er-Jahren regelmässig eine Million Zuschauer vor den Bildschirm. Zum Erfolg beigetragen hat auch ein rosarotes Rüsseltierchen – das schnuggelige Schnüfeli.

Als die beiden 1993 nach 110 Sendungen Abschied nahmen, weinte – schnüff, schnüff! – die ganze Nation. Ende der 90er-Jahre endete Feins Karriere dann abrupt. Er setzte seine Late Night Show «Feinheiten» in den Sand, erlitt ein Burn-out und verschwand aus der Öffentlichkeit.

Jetzt meldet sich der frühere TV-Star, der unterdessen als Unternehmensberater arbeitet, als Kunstmaler zurück. Inspiriert vom legendären Schnüfeli, präsentierte er sich an seiner ersten Vernissage im Kulturtreff in Adliswil ZH in einem Anzug, der noch bunter war als das Fell seines Kuschelfreundes. «Die Malerei ist pure Lust – wie früher die Musik», schwärmt der Neo-Maler. «Ohne zu malen, gehe ich nie ins Bett. Es macht mich müde, entspannt mich.»

«Ich habe schon einige Werke verkauft»

Der ehemalige Musiker Fein, der 1975 mit Che Peyer (61) das Boogie-Woogie-Duo Che & Ray gründete (300 000 verkaufte Tonträger), greift mit Che nicht mehr in die Tasten – dafür seit zwei Jahren in den Farbtopf. Wie die Musiker Udo Lindenberg (65, malt mit Eierlikör) und Marilyn Manson (42, schafft Zwitterfiguren) malt er Bilder.

«Aber nicht mit dem Pinsel», betont Fein. «Ich male lieber mit Holzspänen und Holzspachteln.» Damit schafft er streng stilisierte Bilder in Gold, Silber und Schwarz. «Ich habe schon einige Werke verkauft», erzählt Fein stolz.

Mit selbstkreierten Buchstaben, der «Fein-Mikado-Schrift», malt er auch Worte auf kleine Leinwände. Stammt die Vorlage dazu vom eitlen Schnüfeli? Das pensionierte TV-Maskottchen hat sich offiziell noch nicht zu Feins Kunst geäussert.