Der plötzliche Tod von Louis Menar († 74) hat unter Künstlern grosse Bestürzung ausgelöst. «Louis war ein feiner Mensch, der mit grosser Hingabe an seiner Musik arbeitete», erinnert sich Sängerin Betty Legler (53) an ihren Glarner Kollegen, der in der Nacht auf Dienstag an den Folgen einer Lungenentzündung starb. Sein Hit «Müeti, liebs Müeti» sei so oft am Radio gewünscht worden, «weil es in den Herzen der Menschen etwas Grosses auslöst. Im Alltag denkt man vielleicht nicht so oft an die eigene Mutter.
Wenn man dieses Lied aber hört, werden einem Familienwerte wieder bewusst.» Für Sepp Trütsch (65) war der mit Gold, Platin und Doppelplatin ausgezeichnete Entertainer ein hochtalentierter Sänger. «Daneben war er stets hilfsbereit und umgänglich. Er konnte nach einem Auftritt die Leute stundenlang an einem Tisch mit seiner Gitarre unterhalten.»
Schlagersänger Salvo (62) bestritt mit dem Verstorbenen diesen Sommer eines seiner letzten Konzerte. «Er sah irgendwie nicht gut aus», meint er seufzend. Menar sei für ihn schon als Kind ein Vorbild gewesen. «Ich kaufte einst sogar seine Gitarre, auf die ich noch heute stolz bin.» Schlagerproduzent Elmar Fürer (59) ist «tief bewegt» über Menars unerwarteten Tod.
«Louis war wohl der einzige Künstler, mit dem ich Verträge nur per Handschlag abschliessen konnte. Für ihn galt immer: Ein Mann, ein Wort!» Er werde eine grosse Lücke in der Schweizer Musikszene hinterlassen. «Jetzt singt er sein ‹Müeti› im Himmel», so Fürer.
Louis Menar wird heute Samstag in einer Woche in der Stadtkirche Glarus die letzte Ehre erhalten.