Polo-Star umgefahren

Piero Dillier neu zusammengeschraubt

Silvester in St. Moritz war für den Unternehmer und Polo-Spieler Piero Dillier (59) Harmonie pur. «Wir feierten im Club Privé mit lieben Freunden bei bestem Essen und wunderbaren Weinen.»

Am 1. Januar zieht es ihn auf die Skipisten der Corviglia. «Es ist für mich Tradition, den ersten Tag vom neuen Jahr auf der Piste zu sein», sagt der passionierte Skifahrer.

Der Himmel ist stahlblau, der Schnee fest, die Pisten halbleer. Gegen 15 Uhr hat Piero Dillier unterhalb der Alpina-Hütte eine unschöne Begegnung. «Ich sah, dass ein Skifahrer mit Höllentempo direkt auf mich zuschoss. Ich hielt sofort an, blieb stehen», erzählt der Polo-Spieler. Er liegt im Zimmer 12 der Klinik Gut in St. Moritz.

Das Weitere passierte wie in Zeitlupe. «Der Skifahrer hat mich regelrecht überfahren. Ich wurde gegen 30 Meter weggerissen. Mir war sofort klar, dass etwas gebrochen ist», so Dillier.

Der Skifahrer, ein 25-jähriger Grieche, blieb unverletzt und kümmerte sich zusammen mit einem Arzt, der in der Alpina-Hütte sass, sofort um den Verletzten. Dillier: «Erst war die Rede von Helikoptertransport. Auf den hätte ich eine halbe Stunde warten müssen. So wurde ich mit dem Schlitten ins Dorf gefahren.»

In der Klinik Gut zeigt das Röntgenbild, dass Dilliers rechtes Schien- und Wadenbein dreifach gebrochen ist. Unter Teilnarkose wird er sofort operiert, eine 30 Zentimeter lange Schraube stabilisiert die Knochen. «Die Schmerzen sind erträglich.»

Sechs Wochen lang muss der 59-Jährige auf Sport verzichten. «Nächste Woche hätte ich in Kitzbühel an einem Polo-Turnier spielen sollen, in ein paar Wochen in Klosters. Die Immobilität nervt mich schon, aber Unfälle können halt passieren», sagt er.

Dafür freut er sich über die vielen Besuche. Piero Dillier: «Der Grieche brachte mir Blumen, Reto Mathys überraschte mich mit Kaviar, und meine Frau pflegt mich mit Liebe.»