«Jugendliche wollten uns niederstechen»
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Michael von der Heide:«Jugendliche wollten uns niederstechen»

Michael von der Heide erlebte homophoben Angriff im Zug
«Jugendliche wollten uns niederstechen»

Obwohl Michael von der Heide schon seit 25 Jahren mit einem Mann zusammen ist, ist er noch heute vor homophoben Angriffen nicht geschützt. Erst vor kurzem bangte er im Zug um sein Leben.
Publiziert: 18.05.2020 um 10:58 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2021 um 19:45 Uhr
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Nicole Berchtold lud gestern in «Glanz & Gloria Spezial» zum Gespräch über Homo-, Bi-, Inter-, und Transphobie.
Foto: Screenshot SRF

Anfeindungen gehören für die LGBT-Community noch immer zum festen Bestandteil des Lebens. Dies wurde gestern in der von «Glanz & Gloria» initiierte Diskussionsrunde zum Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie klar. Prominente wie die SP-Nationalrätin Tamara Funiciello (30), R'n'B-Sängerin Naomie Lareine und Chansonnier Michael von der Heide (48) diskutierten mit Nicole Berchtold (41) über ihre Erlebnisse. Von der Heide erzählte, in den Kreisen, in der er sich mit seinem Mann Willi Spiess (54) bewege, spüre er keinen Gegenwind. Und trotzdem habe er es vor kurzem mit der Angst zu tun bekommen.

«Letzthin kam es im Zug zu einem hässlichen Vorfall», erklärt der Musiker. «Jugendliche haben uns attackiert und wollten uns niederstechen.» Ein Erlebnis, das ihn aufwühlte. «Da sieht man, dass das nicht nur unter Gleichaltrigen im Club passiert, sondern auch Menschen im mittleren Alter passieren kann», sagt er. Der Sänger zeigte die Angreifer bei der Polizei an, passiert sei aber nichts. «Es ist versandet. In den Augen der Polizei sei auch nichts Schlimmes passiert, es sei ein Zufall», sagt er. «Aber ich wollte es zur Anzeige bringen, damit es nicht totgeschwiegen wird.»

Viele zeigen Angriffe nicht an

Wie oft homophob motivierte Angriffe getätigt werden, wird vom Bund nicht statistisch festgehalten. Die Schwulenorganisation Pink Cross hat für die Erfassung von Hassdelikten eine Helpline eingerichtet. 2019 wurden dort 66 Vorfälle gemeldet, rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. Nur wenige passierten in den eigenen vier Wänden, die meisten Angriffe waren in aller Öffentlichkeit. Bei Pink Cross beobachtet man zudem, dass viele Angriffe nicht zur Anzeige gebracht werden. Dies müsse sich ändern, sagt Roman Heggli, Geschäftsführer von Pink Cross: «Die Politik muss die Weichen stellen. Wir sind mit unserer Helpline bereits am Anschlag.»

Michael von der Heide lebt seit 25 Jahren in einer Beziehung mit dem Modeschöpfer Willi Spiess. Eine eingetragene Partnerschaft haben die beiden nicht. «Ich will das nicht registrieren lassen, mit dem Wort kann ich nichts anfangen», sagt der «Jeudi amour»-Sänger und spielt auf die Ungleichbehandlung von Ehe und eingetragener Partnerschaft an. Für die Zukunft wünsche er für sich für die ganze LGBT-Community: «Recht, Offenheit, Entspannung.» (imh)

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