Wer liebt, der vergibt. Bei Skilegende Bernhard Russi (62) und seiner Mari (49) sind die Frühlingsgefühle erwacht, alle Unstimmigkeiten von früher vergessen. Das getrennt lebende Ehepaar verbringt wieder mehr Zeit gemeinsam. Freunden und Bekannten ist aufgefallen, dass die beiden in den letzten Wochen des Öfteren miteinander aufgetreten sind. Und auch wieder vermehrt Briefe und Karten zusammen unterschreiben.
Auf Anfrage von SonntagsBlick bestätigt Bernhard Russi: «Ja, wir glauben daran, dass wir es schaffen können.» Und auch Mari ist voller Hoffnung: «Wir sind zuversichtlich, dass es gutkommt. Wir sind noch sehr, sehr vorsichtig. Es ist ein bisschen wie im Porzellanladen. Aber wir wollen zurückfinden.»
Im August vergangenen Jahres haben die beiden die Schweiz schon einmal überrascht: Der Olympiaheld von Sapporo (J) und die gebürtige Schwedin gaben ihre Trennung bekannt. Russi ziehe aus dem gemeinsamen Haus in Zufikon AG aus und kehre allein in seine Heimat Andermatt UR zurück. «Es ist schizophren: Du hast jemanden sehr gerne, hast gemeinsame Interessen, aber irgendwann stellst du fest, dass du dich im Kreis drehst», sagte Russi damals zu Sonntags-Blick. Er und Mari seien im Grunde harmoniebedürftige Menschen. «Deshalb haben wir den Entschluss, uns zu trennen, auch gemeinsam gefasst», erklärte er.
Da lag eine Ehe in Trümmern, die für viele vorbildlich war: 25 Jahre lang galten Bernhard und Mari als Traumpaar schlechthin. Die Beziehung schien voller Harmonie, Glück und Vertrauen. Der Schein trog. «Unstimmigkeiten», gepaart mit «ganz normalen Beziehungsproblemen», hätten zum Ende der Beziehung geführt, so Russi im August. Die Trennung sei ausführlich mit der gemeinsamen Tochter Jennifer (18) und Ian (30) besprochen worden, Russis Sohn aus der Ehe mit Michele Rubli († 45).
Eine Paartherapie stand nie zur Diskussion.
«Wir konnten immer offen über unsere Probleme reden. Aber leider mussten wir einsehen: So kann es nicht weitergehen. Der einzige Ausweg ist eine radikale Veränderung. Und die einzige Chance, dass wir eines Tages wieder zusammenkommen», so Russi.
Nun ist glücklicherweise genau das eingetroffen: Bernhard Russi ist wieder öfter in Maris Haus im Aargau, sie wiederum besucht ihn ständig in Uri. Das Paar braucht noch Zeit, um sich wieder ganz zu finden. Russi: «Wir wollen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Es ist natürlich eine heikle, zerbrechliche Angelegenheit.»
Sanft lächelnd fügt Skiheld Russi an: «Aber unsere Liebe ist eigentlich gar nie weg gewesen.» Sie erlebt jetzt ihren zweiten Frühling.