Marco Kunz über süsse Schwäche
«Ich belohne mich selber mit viel Schoggi – leider»

Marco Kunz belebt Schweizer Volkslieder mit seinem neuen Album «Jetz singe mer eis». Der Schweizer Musiker spricht über seine Inspiration, musikalische Entwicklung und persönliche Anekdoten.
Publiziert: 04.08.2025 um 15:47 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2025 um 15:59 Uhr
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Mit fünf Nummer-eins-Alben in den Schweizer Charts ist der 39-Jährige aus Mauensee LU fester Bestandteil der Musikszene.
Foto: Thomas Meier

Darum gehts

  • Marco Kunz spricht über Volkslieder, Musik und persönliche Erfahrungen
  • Kunz lernt E-Gitarre und schwärmte als Teenager für Deborah Harry
  • Mit 20 Jahren gab er 80 Konzerte pro Jahr mit A-Live
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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yara-Vettiger.jpg
Yara Vettiger und Yara Vettiger
Schweizer Illustrierte

Marco Kunz (39) macht Volkslieder wieder salonfähig. Sein neues Album «Jetz singe mer eis» ist eine musikalische Liebeserklärung an vergessene Schätze. Zeit für ein etwas anderes Interview.

Wie ist die Idee zu «Jetz singe mer eis» entstanden?
Marco Kunz: Am 60. Geburtstag einer Bekannten fingen wir an, Schweizer Volkslieder zu singen. Ich konnte von vielen den Text nicht und wollte es googeln – fand aber keine Lyrics. Das kann doch nicht sein! Unsere Volkslieder brauchen einen Platz, und es braucht Frische, damit wir sie nicht vergessen.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
E-Gitarre. Ich möchte neue Einflüsse in meiner Musik. Bin aber mega schlecht darin (lacht). Gesang liegt mir einfach mehr!

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Nachdem Mami mich aufgeklärt hatte, wollte ich Frauenarzt werden. Ich fand es so spannend, was die Frauen da unten alles haben (lacht). Als ich dann erfahren habe, wie lange man dafür in die Schule gehen muss, dachte ich: Dann doch lieber Musik.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für Deborah Harry von Blondie. Sie war über 50 – ich 14 –, aber ich fand sie einfach toll.

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Das Krasseste war, als ich zu A-Live kam. Ich habe damals noch auf dem Bau gearbeitet. Plötzlich kam die Anfrage der A-cappella-Gruppe, und von null auf plötzlich gab ich 80 Konzerte pro Jahr und stand mit 20 Jahren auf der Bühne. Ein Gamechanger, von dem ich schon immer geträumt hatte.

Was haben Sie für einen Spitznamen?
Kunz natürlich. Bei uns auf dem Land sagen wir halt einfach immer den Nachnamen. Und meine Familie sagt mir «Märci» – das dürfen aber nur sie!

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Gute Frage. Muss ich halt irgendwie selten. Sicher bei den Geburten meiner Kinder. Und beim Lied «Mama», das ich kürzlich im Studio aufgenommen habe. Dabei sind viele Erinnerungen an meine Kindheit zurückgekommen.

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Anke. Sonst drehen gewisse Leute bei uns durch. Das Feld der Verdächtigen ist sehr gross, aber ein kleiner Tipp: Ich bin es nicht.

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Manchmal bin ich eifersüchtig auf die Leute, die keine Kinder haben und am Sonntag ausschlafen, brunchen und chillen können.

Mit welchen drei Personen würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit Michelle Hunziker, um ein bisschen Italienisch zu lernen. Mit Büne Huber, der hat immer etwas Lustiges zu erzählen. Und mit Peach Weber, der würde eine paar Witze darüber reissen. Mit den dreien wären das sicher easy drei bis vier Stunden im Lift.

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Im ÖV gönne ich mir je länger, je mehr gern die erste Klasse.

Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Einen Fünfliber und eine Nussschoggi.

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Wenn man intelligenter ist, fragt man sich bestimmt noch mehr, was das alles hier soll. Deshalb lieber sympathischer.

Wie möchten Sie sterben?
Im Kreis meiner Familie, wenns nicht zu krass ist. Mit 92 Jahren, wenn ich von einer Wanderung vom Pilatus zurückkomme. Dann kann ich allen sagen «Es war schön» und gehen. (Überlegt.) Vielleicht aber doch eher nach einem Spaziergang – mit 92! (Lacht.)

Wofür sollte es Bussen geben?
Fürs Reindrängeln und für zu nahes Auffahren im Verkehr. Und für Leute, die lügen. Ja, eine Lügenbusse sollte es geben! Donald Trump sollte man millionenhaft büssen. Und für Hasskommentare auf Social Media.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Ich umarme meine Frau und gebe ihr einen Schmutz.

Haben Sie einen Tick?
Bevor ich auf die Bühne gehe, gebe ich meiner Band einen kleinen Klaps auf den Popo.

Welche drei Gegenstände kommen mit auf eine einsame Insel?
Ein Sackmesser, ein Draht und ein Bieli.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Schoggi. Mit viel Schoggi. Leider.

Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Ich will keinen Grabstein haben. Meine Asche soll in den Bergen verstreut werden und in Mauensee. Dort habe ich schon ein Plätzchen. Dann können meine Liebsten mich da besuchen.

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