Christina Spirig (31) dreht meisterhaft in der Luft, nur mit den Händen hält sie sich an der Stange fest und wirbelt um die eigene Achse. Eigentlich kein ungewöhnliches Bild in einem Pole-Dance-Studio, doch – die Luzernerin ist im neunten Monat schwanger! Während Spirigs ganzer Schwangerschaft stellte sie Clips von ihrer Schwangeren-Pole-Akrobatik auf Instagram und sorgte damit im Netz für Furore. Denn sogar zwei Stunden vor der Geburt ihres kleinen Mädchens trainierte Spirig noch in ihrem eigenen Studio: «Als ich nach Hause kam, habe ich gemerkt – ui, da passiert was.»
Dabei wollte Spirig es eigentlich ab der vierten Schwangerschaftswoche etwas ruhiger angehen lassen, wie sie BLICK verrät. «Ich wollte eigentlich nicht bis zur Geburt Pole-Dance trainieren. Ich habe lange überlegt, wie ich es handhaben möchte, schliesslich ist es nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Job.» Die Pole-Dancerin besitzt zwei Studios in Luzern und unterrichtet dort jeden Tag Frauen in der Sportart. «Doch ich fühlte mich im sechsten Monat immer noch super. Deshalb habe ich zwar aufgehört zu unterrichten, habe aber trotzdem weiter trainiert.»
Kopfüber hängen war tabu
Einigen Einschränkungen musste sie sich aber doch unterziehen. «Ich habe einfach immer auf meinen Körper gehört. «Einige Figuren, bei denen ich kopfüber hängen müsste, waren tabu. Ich sprang nicht mehr von der Stange und vermied schnelle und risikoreiche Dinge wie etwa Saltos. Ausserdem strich ich alles vom Programm, bei dem mein Bauch an der Stange wäre und schonte meine Bauchmuskeln.» Schliesslich sei sie sich bewusst, dass Pole-Dancing immer mit einem «gewissen Risiko» verbunden sei. In ihren acht Jahren habe es sie auch das ein oder andere Mal von der Stange auf den Boden geknallt: «Deshalb habe ich mich auf Dinge konzentriert, die ich schon im Schlaf konnte und keine neuen Figuren versucht.»
«Sie sagten mir, ich solle doch aufhören»
Dennoch: Ihr Umfeld war alles andere als begeistert von ihren Pole-Dance-Tricks. «Meine Familie und Freunde haben sich Sorgen gemacht. Sie sagten mir, ich solle doch aufhören und an das Baby denken. Ich kann in diesen Momenten aber sehr stur sein, denn ich kenne meinen Körper am besten.»
Inzwischen ist die kleine Jenyne auf der Welt, gesund und munter. «Meinem Mädchen geht es super. Jenyne schläft schon beinahe die ganze Nacht durch», freut sich Spirig. «Ich bin unglaublich glücklich.» Auch, weil sie inzwischen wieder schwierigere Figuren an der Stange vorführen kann.