Luke Gasser schreibt Buch über Bruder Klaus
Das Drama hinter dem Heiligenschein

Er kam vor 600 Jahren zur Welt. Ein neues Buch von Luke Gasser beleuchtet das Drama, das hinter dem Wandel vom Bauer Niklaus von Flüe zum heiligen Einsiedler Bruder Klaus steckt.
Publiziert: 20.03.2017 um 23:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:30 Uhr
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Porträt von Niklaus von Flüe im Rathaus von Stans NW.
Foto: Toni Schneiders
Dominik Hug

Als Obwaldner führe an Bruder Klaus kein Weg vorbei, sagt Autor und Filmemacher Luke Gasser (51). «Der Mann hat mich also schon als Teenager interessiert.» Was er allerdings erst später herausgefunden habe: «Bruder Klaus ist der vielleicht faszinierendste Schweizer, den es je gegeben hat. Seine Lebensgeschichte ist eine der spannendsten, die man sich vorstellen kann.»

Mit «Niklaus von Flüe – Und essen mag er auch nicht mehr» hat Gasser nun ein Buch über den Schweizer Nationalheiligen, der vor genau 600 Jahren zur Welt kam, veröffentlicht. Fünf Jahre habe er daran gearbeitet, sagt er. «Die Recherchen waren ziemlich intensiv.» Er habe keine Biografie im herkömmlichen Sinn schreiben wollen, ergänzt Gasser, «vielmehr eine Art historische Erzählung». Dafür hat er sich ins 15. Jahrhundert zurückversetzt. Fiktiv lässt er von Flües Frau, seinen Sohn, Freunde und seinen Beichtvater über die damalige Krisenzeit erzählen, in der aus dem depressiven Bauern und Politiker Niklaus von Flüe (1417–1487) die international bekannte Integrationsfigur des Friedens, Bruder Klaus, wurde. Gasser: «Mir war es wichtig, auch das grosse menschliche Drama, das sich hinter seinem Wandel verbarg, zu beleuchten.»

Pilger aus ganze Europa besuchen ihn

Von Flüe war knapp 40 Jahre alt, als ihn eine tiefe Sinneskrise heimsucht. Er legt alle politischen Ämter nieder, ordnet seinen Nachlass und verlässt seine Familie. Unweit seines Bauernhofes im Flüeli bei Sachseln OW lässt er sich in der Ranft-Schlucht nieder, um dort eins zu werden mit Gott. Er lebt als Einsiedler in einer kleinen Klause, die ihm Freunde gebaut haben. Und verzichtet fast gänzlich auf Speis und Trank. Bald besuchen ihn Pilger aus ganz Europa. Sie verehren Bruder Klaus als lebenden Heiligen.

«Wenn jemand eine grosse Krise durchmacht, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder er stürzt in den Abgrund, oder er ändert sein Leben und versucht, aus dem Leid etwas Positives zu gewinnen», sagt Luke Gasser. Bruder Klaus habe in einer ungeheuerlichen Konsequenz Letzteres getan und dadurch vielen Menschen Hoffnung gegeben. «Auch wenn das für seine Hinterbliebenen emotional sicher nicht einfach war.»

1947 heiliggesprochen

Leben und Wirken von Bruder Klaus sei auch für ihn noch heute eine Quelle geistig-ideeller und persönlicher Inspiration, schwärmt Gasser. «Er war ein Mann, der gegen Gier und Missgunst antrat und dafür alles opferte, was ihm lieb war.» Bruder Klaus wurde 1947 von der katholischen Kirche heiliggesprochen. Er sei damals «eine Art spiritueller Popstar» gewesen, auf den die Schweiz auch nach 600 Jahren noch stolz sein könne und dessen eindrucksvolle Geschichte auf keinen Fall in Vergessenheit geraten dürfe, so Gasser.

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