Ländlerstar Carlo Simonelli
Das Geheimnis seiner geliebten Handorgel

Carlo Simonelli (74) hat neben seiner Frau Renata (74) eine weitere grosse Liebe: seine Handorgel «Brasiliana», welche er vor 35 im Dschungel Brasiliens entdeckte.
Publiziert: 17.12.2012 um 18:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:40 Uhr
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Der Bandleader der Engadiner Ländlerfründa Carlo Simonelli (74) bei sich zu Hause.
Foto: Giancarlo Cattaneo
Von Peter Padrutt

Der Engadiner Volksmusiker Carlo Simonelli (74) hat zwei grosse Lieben:  Da ist seine Renata (74), mit der er seit 50 Jahren verheiratet ist und die ihm einen Sohn und eine Tochter schenkte. Fest ins Herz geschlossen hat der Bandleader der Engadiner Ländlerfründa  auch seine «Brasiliana» – so nennt er sein Akkordeon. «Sie ist ein Prachtsexemplar, ich würde sie nie mehr hergeben», sagt Simonelli, der am Samstag in der Sendung «Potzmusig» Hunderttausende begeisterte.

Die Geschichte der «Brasiliana» ist Filmstoff. Der Ländlerstar zog und drückte sie zum ersten Mal vor 35 Jahren. «Ich fand sie in völlig verwahrlostem Zustand im Urwald», erzählt er. Der Musiker aus Celerina GR, der auch im Kongo, in Japan und Korea spielte, hatte 1975 einen Auftritt in Rolândia, einer 60 000 Einwohner zählenden Kleinstadt im brasilianischen Dschungel. «Als wir ankamen, bekam ich einen riesigen Schrecken. Mein Akkordeon hatte die Reise im Flieger nicht überlebt», erinnert sich Simonelli. «Es schepperte, und die Mechanik hing heraus.»

Simonelli wollte den Auftritt im Schweizer Club absagen. «Doch dann sagte mir dessen Präsident, dass seine Schwiegermutter eine alte Handorgel besitze. Ihr Mann hatte sie nach dem Krieg nach Brasilien gebracht, aber nie darauf gespielt. «Am Abend lag sie plötzlich vor mir auf dem Hotelbett. So ein schönes Instrument hatte ich noch nie gesehen!»

Zu Hause habe er das Akkor­deon, das Jahrzehnte vor sich hingegammelt hatte, auf Vordermann gebracht. «Bis heute macht mich meine Handorgel glücklich. Sie ist die einzige Brasilianerin, auf der ich spielen darf, ohne dass meine Frau wütend wird», sagt Simonelli lachend.

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