Ländler-Papst Sepp Trütsch nimmt Abschied von seinem Freund Kurt Zurfluh (†67)
«Du warst ein wahrer Gentleman»

Sie waren gleich alt, lernten sich im Militär kennen und teilten ihre gemeinsame Liebe für die Volksmusik. In einem persönlichen Brief erinnert sich Sepp Trütsch an seinen Wegbegleiter Kurt Zurfluh.
Publiziert: 17.04.2017 um 23:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:20 Uhr
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Sepp Trütsch (l.) im November 2004 bei Kurt Zurfluh in der SRF-Show «Hopp de Bäse», direkt aus dem Mystery Park in Interlaken BE.
Foto: SBL_2011_04_03

Lieber Kurt

Die Nachricht von Deinem plötzlichen Tod hat mich sehr getroffen. Ich habe in Dir einen lieben Kollegen und Wegbegleiter verloren. Wir haben beide denselben Jahrgang, Du bist in Brunnen aufgewachsen, ich in Schwyz. Kennengelernt haben wir uns aber erst in den 70er-Jahren im Militär. Ich war als Büroordonnanz eingeteilt, Du in der Pressetruppe.

Für die WK-Zeitung hast Du ein Interview mit mir als Jodler gemacht. Schon damals fiel mir auf, wie gut vorbereitet Du warst. Du hast alles über Deine Gesprächspartner recherchiert. Deine Fragen waren präzise. Du hast nachgehakt, wenn etwas nicht klar war, und auch mal tiefer gebohrt.

Diese Professionalität hat Dich ein Leben lang ausgezeichnet. Sei es beim Sport oder später in der Volksmusik, Du hast Dich stets leidenschaftlich für Dein Metier interessiert. Anfang der 80er-Jahre habe ich eine Volksmusiksendung auf Mauritius gedreht, und Du warst als Assistent dabei. Da haben gleich alle gemerkt, was für ein feiner Typ Du bist – und jetzt leider warst. Ein richtiger Menschenfreund, sehr kommunikativ und immer da, wenn man irgendwo Deine Hilfe brauchte.

Mit Dir war es nie langweilig, aber immer gesellig und lustig. Nicht zu vergessen: Du warst ein richtiger Beau, ein wahrer Gentleman alter Schule, stets braun gebrannt und jugendlich frisch. Da haben wir anderen dagegen ausgesehen wie Bleichgesichter. Du warst ein Traumschwiegersohn, und die Herzen der weiblichen Fans sind Dir nur so zugeflogen. Trotzdem hast Du nie abgehoben, sondern bist stets freundlich und bescheiden geblieben.

Zuletzt haben wir uns vor einigen Wochen auf einem Spaziergang in Weggis getroffen. Du warst mit Deiner Partnerin Barbara unterwegs, ich mit meiner Frau Ida. Da hast Du mir erzählt, wie sehr Du Dich auf Deine Reise nach Kuba freust. Ich erwähnte meine Pläne, bald in die Mongolei zu reisen. Wir haben abgemacht, uns danach zu treffen und die erlebten Abenteuer auszutauschen. Nun wird es nicht mehr dazu kommen. Du wirst uns allen fehlen.

Adieu, lieber Kurt, adieu!

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