BLICK: Was war Ihr erstes Lieblingslied?
Manu Burkart: Ich war elf Jahre alt, als ich ein Kassettli mit dem Stück «The Final Countdown» von Europe bekommen habe. Ich war sofort süchtig.
Warum gerade dieser Song?
Weil er eingängig, zugleich total mitreissend ist. Ich war als Kind ein kleiner Rebell. Die Typen mit ihren toupierten langen Haaren sahen herrlich verrucht aus. Das imponierte mir.
Sie spielten früher schon in einer Rockband.
Ja, ich war Gitarrist und Sänger. Ich schreie für mein Leben gern (lacht). Leider haben wir es mit der Band damals nicht so weit gebracht. Wir waren schlicht zu wenig talentiert. Aber ich mache gerne Krach.
Jetzt haben Sie mit den Schwyzer Hardrockern von Tempesta eine Single aufgenommen. Warum?
Damit erfüllte ich mir einen Jugendtraum. Ich kenne Tempesta schon seit bald zehn Jahren und bin auch schon ein paar Mal als Gastmusiker mit ihnen aufgetreten. Coole Jungs! Obwohl ich ja eigentlich auf härtere Musik stehe. Ich bin ein leidenschaftlicher Heavy-Metal-Fan. Ich möchte allerdings betonen, dass ich das alles aus reinem Spass mache. Ich habe keinerlei berufliche Absichten.
Warum sind Sie Komiker geworden?
Von Comedy war ich ebenfalls schon früh angefressen. Cabaret Rotstift, Marcocello, Otto, Emil, Schmirinskis – die fand ich alle super! Im Seminar lernte ich dann Jonny Fischer kennen und merkte, dass wir dasselbe Hobby haben: Die Leute zum Lachen bringen. Wir begannen, Sketche zu schreiben und aufzutreten. Das kam gut an, obwohl wir damals noch extrem dilettantisch waren.
Eine gute Berufswahl. Sie sind mit Divertimento so erfolgreich wie keine anderen Komiker in der Schweiz.
Ja, es ist der Wahnsinn, was wir erleben. Wir hatten aber auch dünne Jahre. Wir mussten die klassische Ochsentour machen. Wir traten wohl schon in fast jedem Gemeindesäli der Schweiz auf. Und dass wir einander damals gefunden haben, dafür bin ich so was von dankbar.
Was ist schwieriger: Komiker oder Rockmusiker zu sein?
Es braucht sehr viel Finesse, um das Publikum zum Lachen zu bringen. Das Timing muss stimmen, die Pointe muss knallen. Es ist immer wieder eine grosse Herausforderung, das Publikum begeistern zu können. Aber es ist ein absoluter Traumjob. Vor allem, wenn man so erfolgreich ist. Seit sechs Jahren dürfen wir vor ausverkauften Sälen spielen.
Trotzdem wollen Sie bald Pause machen mit Divertimento.
Ja. Nach unseren letzten beiden Auftritten im Februar im Hallenstadion Zürich werden wir ein Jahr lang aussetzen, um den Kopf durchzulüften. Ich werde mit meiner Familie wahrscheinlich ein paar Wochen nach Florida verreisen.
Ihre drei Lieblingslieder?
«Enter Sandman» von Metallica, «Reaper of Life» von Hatesphere und «Fucking Hostile» von Pantera. Ich mag es immer noch sehr hart.