Iva Schell spricht erstmals über den grossen Verlust ihres Gatten Maximilian († 83)
«In Gedanken führe ich Zwiegespräche mit ihm»

Sie war die letzte Liebe des Schweizer Hollywood-Stars Maximilian Schell. Witwe Iva Schell (37) erklärt, wie sie die Trauer überwindet.
Publiziert: 23.04.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:56 Uhr
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Iva Schell, Witwe des Schweizer Schauspielers Maximilian Schell: «Ich bin dem Glauben wieder näher gekommen.»
Foto: hgm-Press
Interview: Regula Rosenthal

BLICK: Vor etwas mehr als einem Jahr starb Ihr Mann Maximilian Schell ­unerwartet nach einer Rückenoperation. Wie geht es Ihnen jetzt?
Iva Schell:
Es geht mir dank meines ­Berufs, meiner Familie und den engen Freunden wieder viel besser. Der Schockzustand und die darauf­folgende Instabilität, die vielen emotionalen Ausnahmesituationen sind nun grösstenteils überwunden. Ich freue mich auf den Sommer. Ich reise viel, treffe Freunde und suche Ablenkung in verschiedenen Aufgaben, um wieder neu ins Leben zu starten.

Wie haben Sie den diesjährigen Todestag erlebt?
Ich war in der Kirche von Preitenegg und an seinem Grab. Ich denke viel an ihn und führe in Gedanken Zwiegespräche mit ihm. Ich bin durch die Erfahrung mit dem Tod von Maximilian dem Glauben wieder näher gekommen und finde darin auch neue Kraft. 

Haben Sie mit Maximilian Schell je über den Tod gesprochen?
Maximilian hat immer sehr viel über den Tod gesprochen. Auch in seiner Biografie «Ich fliege über dunkle Täler» waren der Tod und die Frage, was danach kommt, ein Thema. Mir sind diese Gespräche nicht leicht gefallen. Er hat sich immer gewünscht, dass ich auch nach seinem Tod wieder glücklich werde und meinen Weg positiv und fröhlich weitergehe. Die Zeit mit ihm wird immer in meinem Herzen bleiben. Wie sagte Goethe: «Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tode verlieren.»

Die Alp im österreichischen Preitenegg war der Lebensmittelpunkt von Maximilian Schell und Ihnen. Er sagte einmal: Hier wurde ich gezeugt, und hier werde ich die letzte Ruhe finden. Werden Sie weiterhin dort leben?
Es wird sicher immer ein Rückzugsort für mich bleiben. Die Einsamkeit hier oben wird aber nach einigen Wochen schwer für mich. Dann zieht es mich nach Wien, um dort Freunde zu treffen, ins Theater zu gehen oder zu bummeln. Als relativ junger Mensch muss ich eine gesunde ­Balance finden zwischen dem Leben auf der wunderschönen, aber dennoch abgelegenen Alm und dem Stadtleben.

Sie sind als Opernsängerin auch beruflich engagiert.
Wegen meines Berufs bin ich sehr viel unterwegs und plane, zusätzlich zu meinem abgeschlossenen Gesangs­studium, vielleicht ab Herbst, in Wien Theater-, Film- und Medienwissenschaften zu studieren. Ich widme mich diversen karitativen Aufgaben, zum Beispiel arbeite ich ehrenamtlich für den staatlichen Dachverband für Hundezüchter. So ist es immer wieder schön, auf der Alm Ruhe zu finden. Ich bin meinem Mann dankbar, dass er mir diesen Ort zur Heimat gemacht hat.

Sie beide haben oft auf dem Flügel gespielt, den er Ihnen geschenkt hat. Spielen Sie nun weiterhin, vielleicht in seinem Gedenken?
Ich spiele sehr oft auf diesem wunderschönen Instrument, meistens mit offenem Fenster, sodass die Klänge in die Natur übergehen. Ich spiele auch Stücke, die ich mit Maxi­milian gespielt habe, allerdings nicht ganz so gut wie er. Er war ein hervorragender Pianist. Auch seine Interpretationen waren intensiv und speziell.

Welche Erinnerungen an ihn sind besonders stark?
Hauptsächlich die Zweisamkeit. Die vielen intensiven Gespräche über die Zukunft des Lebens, über den Beruf, über Leidenschaften, Liebe, Fantasie, Träumerei und ­Realität. Aber auch Besuche in Museen, im Theater. Wir haben gemeinsam Waldbeeren gesammelt. Besonders froh bin ich, dass ich 2012 gemeinsam mit ihm in der Operette «Im weissen Rössl» in München auf der Bühne stand. Ich habe ihn auch zu den Dreharbeiten zu seinem Film «Die Räuber», der derzeit in Deutschland in den Kinos läuft, begleitet. Ich habe gesehen, wie gewissenhaft er arbeitete und die jeweiligen Rollen ausfeilte.

Was hat Sie an ihm besonders fasziniert?
Seine Aura, seine Gabe, Fehler zu verzeihen. Mein Mann stand immer zu mir, gleich, ob das, was ich tat, richtig oder falsch war. Er hat sich für andere Menschen eingesetzt, hat geholfen, wenn es nötig war. Gegen bürgerliche Engstirnigkeit hat er oft rebelliert. Er war immer bereit, einen anderen Weg zu gehen. Er konnte menschliche Schwächen verzeihen und war als Mensch sehr leidenschaftlich.

Ihr Mann hatte noch viele Pläne. Ein US-Team wollte auf der Alp einen Film drehen. Wie geht es weiter?
Der Film befindet sich noch in der Finanzierungsphase. Ich war im Februar in Hollywood, um dem Winter zu entfliehen, aber auch, um an einem Gesangsworkshop teilzunehmen und mit der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences über dieses Filmprojekt zu sprechen.

Und wie liefen die Gespräche?
Leider kann man im Moment nicht sagen, ob der Film verwirklicht wird. Für die Rolle, die ­Maximilian hätte spielen sollen, hat Max von Sydow zugesagt.

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