Sie sind eine der begehrtesten Frauen der Schweiz. Wieso sieht man Sie nie mit einem Mann an Ihrer Seite?
Xenia Tchoumitcheva: Das frage ich mich auch. Ich wäre bereit für einen Mann, doch ich habe den richtigen noch nicht gefunden. Vielleicht ist das falsch, doch ich habe immer noch diese kindliche Vorstellung vom Märchenprinzen, der eines Tages auftaucht und mich verzaubert. Ihn werde ich gleich heiraten und mit ihm Kinder kriegen.
Haben Sie vielleicht zu hohe Ansprüche?
Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen träume ich nicht von einem Bad Guy, sondern von einem Good Guy. Doch gleichzeitig suche ich einen Mann, zu dem ich aufschauen kann und der mich inspiriert. Er sollte stark sein und seinen eigenen Weg gehen. Ich liebe meine Arbeit und Karriere. Da brauche ich einen Mann, der das akzeptieren kann.
Fakt ist: bei Ihnen stehen die Männer Schlange. Kennen Sie eigentlich das Gefühl, einen Korb zu bekommen?
Ich habe schon ein paar Körbe gekriegt. Oft reizt einen ja im Leben gerade das Unerreichbare. Das geht mir leider nicht anders. Das Lustige daran: Jedes Mal war der Typ stolz, weil er meinte, er sei jetzt der Erste, der Xenia eine Abfuhr erteilt hat. Die musste ich dann jeweils enttäuschen. Ich bin eine normale Person, die nicht alles bekommt, was sie will.
Hatten Sie auch schon richtig Liebeskummer?
Klar. Vor zwei Jahren ging die Beziehung mit meinem Freund in die Brüche. Unsere Liebe war gross. Doch ich musste Schluss machen, obwohl ich ihn noch sehr liebte. Er war zu besitzergreifend. Ich konnte absolut nichts mehr machen, ohne von ihm kontrolliert zu werden. Wenn wir gemeinsam essen gingen und ich kurz in eine andere Richtung geschaut habe, fragte er mich, mit wem ich jetzt schon wieder flirte.
Seit zwei Jahren gelten Sie als Single. Wann hatten Sie das letzte Mal Sex?
Ganz bestimmt nicht vor zwei Jahren (lacht). Ich bin eine junge Frau, die auch ihren Spass haben will. Alle lieben Sex, aber irgendwie ist es vielen immer noch peinlich, dazu zu stehen. Das kann ich nicht verstehen.
Wie kommen Sie zu Ihrem Spass?
Ich hatte im vergangenen Jahr auch Beziehungen zu Männern, doch die haben sich nicht zu einer grossen Liebe entwickelt. Ich bin vorsichtig geworden, wann ich einen Mann als meinen neuen Freund präsentiere. Zu viel Aufmerksamkeit kann einen hohen Druck erzeugen und so eine Beziehung kaputt machen, bevor sie richtig entstanden ist.
Haben Sie manchmal auch One-Night-Stands?
Ich habe gelernt, dass ich dazu nicht fähig bin. Ich kann zwischen Liebe und Sex unterscheiden. Aber ich kann keinen Sex ohne Gefühle haben. Bei One-Night-Stands verliebe ich mich immer. Das macht das Ganze etwas kompliziert. Also lasse ich es lieber sein.
Die Männer fliegen auf Sie, die Frauen eher weniger. Weshalb sind Sie bei Ihren Geschlechtsgenossinnen so unbeliebt?
Kürzlich bei einer Autogrammstunde habe ich dazu eine Feldstudie gemacht. In der Schlange waren tatsächlich fast mehr Mädchen als Jungen. Die meisten waren allerdings eher jung. Sie sehen mich als Vorbild, weil sie auch attraktiv sein möchten für die Männer. Es ehrt mich, und ich finde das süss.
Und was ist mit den erwachsenen Frauen?
Viele sehen mich als Konkurrenz. Sie denken, ich sei ein männerverschlingender Vamp. Mich persönlich stört das nicht gross. In meinem Privatleben habe ich tolle Beziehungen zu Frauen, die mich richtig kennen und die wissen, dass ich es nicht auf ihre Männer abgesehen habe (lacht).
Haben Sie eigentlich auch schon negative Erfahrungen mit Ihren Bewunderern gemacht?
Seit meinem Titel als Vize-Miss-Schweiz 2006 hatte ich immer wieder Stalker. Die meisten waren eher harmlos. Doch nun macht mir einer Angst. Es ist ein reicher Banker aus London, dessen Avancen ich nicht erwidert habe. Und weil er sich sonst gewohnt ist, zu kriegen, was er will, hat er nun nach eigenen Aussagen beschlossen, mir das Leben zur Hölle zu machen. Er terrorisiert mich täglich mit SMS und schreibt, dass er mich zerstören will. Ich habe mir mittlerweile einen Anwalt genommen. Die Angelegenheit wird wohl vor Gericht enden.
Eine negative Seite Ihres Ruhms. Auch heute bei der Wahl zur Miss Schweiz wird ein Mädchen schlagartig berühmt. Was möchten Sie ihr als Moderatorin der Show mit auf den Weg geben?
Eine Miss sollte eine klare Strategie haben, wie sie ihren Titel später nutzen will. Dazu muss sie ihren eigenen Weg gehen und auch mal Nein sagen können. Es wird ein schnelles und intensives Jahr – die neue Miss Schweiz soll das geniessen!