«Ich kehre keinen Dreck unter den Teppich»
SRF-Schauspielschüler arbeitet im Fetisch-Club

Der Aargauer Dominic Hartmann absolviert an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sein Schauspielstudium. Nebenbei verdient er Geld mit einem kuriosen Nebenjob. Er arbeitet als Animateur in einem Fetisch-Club und sagt: «Ich kehre keinen Dreck unter den Teppich.»
Publiziert: 12.07.2017 um 20:52 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:03 Uhr
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Dominic Hartmann ist einer der «Zwölf Schauspielschüler» in der gleichnamigen SRF-Doku.
Foto: zVg
Franziska Pahle

Oft heisst es, dass Schauspielerei eine brotlose Kunst ist. Das sieht Dominic Hartmann (25) nicht so. Trotzdem verdient sich der Schauspielschüler an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) im zweiten Lehrjahr nebenbei etwas Geld, indem er als Tänzer auf Fetisch-Partys auftritt. Mit schwarzumrandeten Augen und Schweins-Maske über dem Kopf unterhält er die Leute. «Ich bringe das Schräge in das Schräge», sagt er zu BLICK.

Nacktszenen wären kein Tabu

200 Franken verdient er bei einem Auftritt, bei dem das Publikum mit Feuer-Burlesque und Bondage-Shows unterhalten wird. Manchmal wird Hartmann dabei auch angemacht. «Klar fasst dir dabei jemand mal an den Arsch, aber das ist mir bewusst, das gehört dazu. Dass es nicht okay ist, kommuniziert man dann.» Der Single betont: «Ich bin an so einem Abend kein Gast, sondern Performer.»

Die Auftritte haben ihn in seiner Ausbildung zum Schauspieler, die vom SRF mit der Kamera begleitet und als fünfteilige Dokumentation gezeigt wird, weitergebracht. «Man geht nicht mehr so verkopft an die Sache heran.» Vor allem das Improvisieren und das Agieren mit den Gästen gefalle ihm. Es sei ein lustiger Ausgleich zur Ausbildung. Grenzen gibt es für den Bühnendarsteller trotzdem: «Eine Nacktszene würde ich nur spielen, wenn sie inhaltlich Sinn macht und das Stück weiterbringt.»

«Ich kehre keinen Dreck unter den Teppich»

Seinen Bachelor hat Hartmann inzwischen abgeschlossen. Zurzeit probt er in Chur an der Klibühni für das Stück «37 Ansichtskarten», das am 5. September Premiere feiert. Danach will er sein Schauspielstudium fortsetzen und den Master machen.

Seinen Job im Fetisch-Club verschweigt der Künstler nicht. «Ich kehre keinen Dreck unter den Teppich, weil man weiss, der Dreck ist dort und irgendwann fängt er an zu stinken.»

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