Ihr Hit «Amerika» ist Ihrer Freundin Mylen gewidmet. Was macht sie so einzigartig?
Sie hat wunderschöne Augen! Wir sind die Beziehung sehr langsam angegangen. Erst hatten wir zwei Jahre lang eine Affäre, aber irgendwann fühlte es sich so vertraut an und ich merkte, dass es gar nicht so schlimm ist, eine Beziehung zu haben. Ich bin da irgendwie reingerutscht.
Warum hatten Sie solche Bindungsängste?
Ich bin ein Scheidungskind. Als ich sieben Jahre alt war, trennten sich meine Eltern. Deswegen waren mir Paare nie geheuer. Meine Mutter war nach der Scheidung verletzt, ich hatte immer Schiss, dass eine Frau ähnlich schlimm leiden könnte wegen mir. Also habe ich mich stets gegen eine ernsthafte Beziehung gesträubt.
Ist Mylen Ihre grosse Liebe?
Mylen und ich passen perfekt zueinander. Sie ist der Magnet, der mich anzieht. Wir sind sehr unterschiedliche Menschen. Sie ist sehr impulsiv, ich andererseits eher verschlossen. Ich glaube jedoch nicht, dass es im Leben nur eine einzige grosse Liebe gibt. Bei den meisten Menschen ist es doch jeweils die Person, die einen am meisten verletzt hat, die man später als grosse Liebe betrachtet. Die unerfüllte Liebe quasi. Liebe wird leider meist über Schmerz definiert. Doch zwischen Mylen und mir gibts keine Schmerzen, nur Freude und Glück.
Wer hat in Ihrer Beziehung das Sagen?
Von aussen sicher Mylen. Sie ist die quirlige, lebhafte von uns beiden. Hinter den Kulissen ... Stille Wasser sind tief.
Was ist Ihr Liebesgeheimnis?
Es gibt zwei. Das eine ist sicher, dass wir nicht gleich in die Hosen machen, wenn etwas schiefläuft. Bei einem Streit haben wir keine Angst, dass er kippt und gleich alles kaputt geht. Das zweite Geheimnis: Wir verbringen mindestens einen Abend pro Woche nur zu zweit. Der muss einfach sein, damit wir uns nicht entfremden. Wir nennen ihn den «Wutü-A», unseren ganz privaten Wundertüten-Abend. Da bestimmt entweder sie oder ich, was wir zusammen unternehmen. Ich will meist ins Kino, Mylen oft an ein Konzert. So lernen wir, auf die Bedürfnisse des anderen Rücksicht zu nehmen. Auch wenn es banal klingt, ich finde unseren «Wutü-A» total lässig.
Kinderwunsch?
Ich hätte gerne eine Familie. Als ich vor drei Jahren erstmals Onkel wurde, erlebte ich einen Schlüsselmoment: Ein Baby in der Hand zu halten, verändert alles! Ein Kind erschaffen zwei Personen. Für mich ist es logisch, dass ich Kinder haben werde. Aber ich kann sehr gut auf das ganze Klischee drumherum verzichten: Haus, Hund, Familienauto ...
Und eine Hochzeit?
Nein. Ich finde heiraten spiessig und uncool. Es ist höchstens aus steuertechnischen Überlegungen sinnvoll. Der ganze Pärli-Groove mit Tanzkurs und Spielabenden finden Mylen und ich schlimm. Kinder Ja, Hochzeit definitiv Nein.
Wie wichtig ist Ihnen Treue?
Wenn man betrügt und auch damit umgehen kann, ohne dass es der Partner merkt: Go for it! Klar: Ich bin ein Mann, stehe auf schöne Frauen, schaue ihnen nach und flirte auch gerne. Aber darüberhinaus mache ich nichts. Das wäre es nicht wert für diese paar Minuten (lacht).