Heute starten die Solothurner Filmtage
«Ich erhalte wütende Anrufe!»

Direktorin Seraina Rohrer (37) über die Reaktionen der Nicht-Nominierten.
Publiziert: 21.01.2015 um 20:35 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:25 Uhr
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Seraina Rohrer: «Das ist ein historischer Moment in der Filmgeschichte.»
Foto: Mirko Ries
Von Tino Büschlen (Text) und Mirko Ries (Fotos)

Sie ist die erste Frau an der Spitze der Solothurner Filmtage – nun präsidiert Seraina Rohrer (37) das Festival zum vierten Mal. «Es ist uns gelungen, den Nachwuchs wieder stärker ins Zentrum zu rücken», sagt die Zürcherin im Hinblick auf die heute beginnende 50. Ausgabe der Filmtage. «Zudem haben wir den Übergang ins digitale Zeitalter geschafft. Bis 2011 zeigten wir fast alle Filme auf 35-Millimeter-Rollen. Das ist ein historischer Moment in der Kinogeschichte.»

Doch die Direktorin stösst bei ihrer Arbeit auf Widerstände. 680 Filme wurden dieses Jahr eingereicht, nur 184 schaffen es letztlich ins Programm. Hinter den Kulissen führt das zu teils heftigen Auseinandersetzungen mit den Betroffenen. «Die Entscheidung, welcher Film ins Programm genommen wird und welcher nicht, gegen aussen zu verteidigen, ist oft eine Herausforderung», gesteht Rohrer. «Da muss ich Leute enttäuschen.» Diese Enttäuschungen bekommt sie zu spüren. Die Direktorin sagt: «Ich erhalte wütende Anrufe – damit muss ich umgehen.»

Einzelne Leute, die schon länger Filme machen, hätten oft gar kein Verständnis, wenn ihnen ein Junger vorgezogen würde. Jüngstes Beispiel ist der Schweizer Star-Schauspieler der 70er-Jahre, Oliver Tobias (66). Sein Regiedebüt «Anderscht» fand keine Aufnahme ins Programm, worauf Tobias gestern im BLICK tobte: «Der Schweizer Filmfilz boykottiert mich!»

Andere kritische Stimmen finden, der Schweizer Film sei nun etabliert und die Filmtage wären deshalb überflüssig geworden. Ihnen hält Rohrer entgegen: «Der Schweizer Film hat immer noch einen Marktanteil um die sechs Prozent – das ist nicht sehr hoch.» Zudem seien die Kinoeintritte in den letzten Jahren massiv zurückgegangen. Es gebe eine Verlagerung hin zum Konsum von Filmen auf dem eigenen Computer oder Smartphone. Daneben verzeichneten die Festivals einen Anstieg an Besuchern. Die Direktorin ist überzeugt: «Die Leute haben das Bedürfnis nach Begegnungen mit Filmemachern und Schauspielern. Deshalb braucht es sicher nicht weniger Festivals.»

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