Sie sind an jeder Hundsverlochete anzutreffen: Cervelats. Sie sind an jeder hippen Vernissage, treten in Einkaufszentren vor Publikum auf oder eröffnen die neuste Landi-Filiale: Cervelat-Prominente.
Ein wunderbarer Ausdruck für unsere (Halb-)Stars. Oft abschätzig gemeint, ist Cervelat-Prominenz im Grunde eine zärtliche Bezeichnung für Menschen, die es in der Schweiz irgendwie zu Bekanntheit gebracht haben. Denn genauso wie die Schweizer den Cervelat lieben, können sie nicht von ihren Stars lassen – jede Neuigkeit aus ihrem Leben konsumieren wir so gern wie einen Cervelat, der frisch vom Grill kommt.
Auf wen der Begriff Cervelat-Prominenz zurückgeht, ist nicht mehr festzustellen. Er sei «vor einigen Jahrzehnten im Umfeld der Boulevardmedien erfunden worden», schreibt Autor Peter Krebs im neuen Buch «Cervelat – Die Schweizer Nationalwurst» (AS Verlag). Der erste People-Reporter beim BLICK, Jack Stark (81), erinnert sich: «Zu meiner Zeit, in den 60ern, gab es noch keine Cervelat-Promis, sondern nur echte Stars.» Der Begriff sei seines Wissens erst in den 80er-Jahren aufgekommen, als jeder plötzlich ein Star sein konnte. «Der Cervelat ist die billigste Wurst, Cervelat-Promis sind die billigsten Stars», sagt Stark. Rindssteaks konnten sich lange nur die Reichen und Schönen leisten, Würste hingegen jeder. Und der Cervelat war das Arbeiterfilet schlechthin.
Tatsächlich mangelt es im Land der Direktdemokratie an glitzerndem Adel, an schillernden Ikonen. Hier kann ein Bundesrat unbehelligt am Bahnsteig auf den Zug warten. Doch wo Prominenz rar ist, kann jeder berühmt werden. Eigentlich schön: Selbst der Prominenten-Status ist in der Schweiz demokratisiert.
Man muss dafür nicht einmal besonders extravagant sein. Wer einen Job mit Verantwortung hat, etwa als Chef einer Bank oder eines erfolgreichen KMUs, spielt bereits in der Cüpli-Liga von Lokalblättern. Oder man wird reich geboren und ist willig, diesen Reichtum der Öffentlichkeit zu präsentieren. Es hilft, mit Schönheit gesegnet zu sein und an Wettbewerben teilzunehmen, die diesen Segen prämieren.
Richtig berühmt ist man sowieso erst als Ex-Miss, das weiss vor allem eine: Anita Burri (37), die Wurstkönigin unter den Cervelat-Promis. Sie steht zu ihrem Ruf – denn sie liebt den Cervelat. Im Buch «Cervelat – Die Schweizer Nationalwurst» sagt sie: «Die Cervelats sind Teil unseres Nationalstolzes, und ich bin ein richtiger Fan der Schweiz und des Cervelats.» Es ist ihr hoch anzurechnen.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen