«F*ck», «Sch****e», «Huere Tubel»
Auf dem «Bestatter» lastet ein Fluch

In der SRF-Hitserie «Der Bestatter» sind nicht nur die Verbrechen und Fälle derb: In der heutigen Folge vergreifen sich die Figuren mehrmals im Ton.
Publiziert: 24.01.2017 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 15:53 Uhr
Vanja Kadic

Der Tod von Banker und Boxer Roberto Esperanza (Christoph Keller, 30) führt die Ermittler Anna-Maria Giovanoli (Barbara Terpoorten, 41) und Reto Doerig (Samuel Streiff, 42) in der heutigen «Bestatter»-Folge in die Boxerszene. Als Esperanzas Kumpel Markus (Krunoslav Sebrek, 34) über dessen Tod informiert wird, reagiert er auf die Nachricht geschockt – und mit Fluchwörtern.

Foto: Sava Hlavacek

«F*ck, der Robi? Was ist passiert?», fragt er ungläubig. «Sch****e.» Kommissarin Giovanoli doppelt bei einer späteren Verfolgungsjagd nach und bezeichnet einen Verdächtigen als «huere Tubel». Hat der «Bestatter» ein Fluchproblem?

Ausgestrahlt wird «Der Bestatter» jeweils um 20.05 Uhr, für Kinder ist die Sendung ohnehin nicht geeignet. Trotzdem: Wer bestimmt, wie viel in der SRF-Krimi-Serie geflucht werden darf – und wie viele Fluchwörter sind zu viel?

Bei grossen Emotionen wird oft geflucht

«Wir sind der SRG-Konzession verpflichtet. Konkrete Richtlinien, welcher Fluch okay ist und welcher nicht, haben wir aber nicht», sagt Nadine Gliesche, SRF-Mediensprecherin Kultur. «Wir orientieren uns hier an der Realität: Wenn in unserem Alltag grosse Emotionen im Spiel sind, dann wird oft geflucht. Unsere Figuren sind mit Mordfällen konfrontiert. Da ist der Erregungszustand aller Beteiligten hoch. Als Konsequenz verschaffen sich die Figuren entsprechend Luft.» 

Nicht jeder Fluch ist akzeptabel

Eine Fluch-Blacklist gebe es nicht. «Das heisst aber nicht, dass jeder Fluch akzeptabel ist», erklärt Gliesche. Massgebend sei unter anderem der Sendeplatz. «Um 20 Uhr sitzen auch noch ältere Jugendliche vor dem Fernseher. Diesem Umstand tragen wir Rechnung, dass wir bestimmte Flüche vermeiden.»

«Sexistische und rassistische Flüche wollen wir vermeiden»

Ausserdem spielt der Kontext eine Rolle. «Sexistische und rassistische Flüche wollen wir vermeiden. Wenn sie dennoch in Dialogen auftauchen, so müssen sie von der Geschichte her begründet sein», erklärt Gliesche. «Zum Beispiel bei einer Geschichte um einen Neonazi wäre es nur logisch, dass er Menschen anderer Ethnien mit entsprechenden Flüchen beschimpft.»

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