Oft lag er am Boden, immer wieder hat er sich aufgerappelt. Jetzt kassierte Stefan Angehrn (48) einen weiteren Treffer. «Die Sache mit dem Haus ist ärgerlich für mich», so der Ex-Boxer. Das 8-Zimmer-Haus in Lipperswil TG, das er 1992 mit seiner Noch-Ehefrau Renata (56) für 750 000 Franken gekauft hat, steht vor der Zwangsversteigerung.
250 000 Franken schulden die beiden einem Bekannten. «Ich habe mit allen Gläubigern vereinbart, wie ich die Schulden zurückzahle. Nur mit dem Haus gibt es Probleme.» Da habe er «eine andere Abmachung gehabt».
Gegen eine halbe Million Schulden häufte der Thurgauer im Laufe seiner Karriere an. «Ich war auf gutem Wege, mich finanziell zu sanieren. Aber die Schenkkreis-Morde haben mich ruiniert», erklärt Angehrn.
Angehrn vertreibt immer noch Bios-Life-Produkte
Im Juni 2009 wurden Margrit Dubey († 55) und ihre behinderte Tochter Dania († 35) in ihrer Wohnung erstickt, Ehemann Pierre Dubey († 60) erschossen. Dubey hatte einen illegalen Schenkkreis betrieben. Auch wenn er «mit diesen scheusslichen Taten nie etwas zu tun hatte», tauchte sein Name im Zusammenhang mit dem Verbrechen auf. Wie Angehrn verdiente Margrit Dubey mit Produkten der US-Firma Bios Life Geld. Noch heute vertreibt er die Nahrungsergänzungsmittel. «Das Geschäft läuft immer besser, ich bin aus dem Gröbsten raus», behauptet er.
Bei Bios Life lernte Angehrn vor zwei Jahren auch die Ernährungsberaterin Bettina Pape (48) kennen. Sie führt eine Kochschule, ist vermögend. Mit ihr bewohnt er heute ein schönes Haus in Oetwil an der Limmat ZH. «Es ist aber nur gemietet, und ich lebe gratis bei Bettina.» Seine Partnerin könnte ihm doch unter die Arme greifen? «Sie hat mir schon genug geholfen, irgendwann hat alles eine Grenze», wehrt Angehrn ab. Er wolle sich allein aus der Schuldenfalle kämpfen. Aber etwas ärgert ihn bis heute: «Ich hätte 1998 besser Privatkonkurs angemeldet. Dann wäre ein Schuldenschnitt gemacht worden. Jetzt bin ich halt der Dumme und muss noch jahrelang Schulden abstottern.»