Sein Gesicht kennt jeder, der die Mondlandung von Apollo 11 am 21. Juli 1969 am Fernsehen miterlebt hat. Die Schweiz hatte einen Star: den erst 25-jährigen, blitzgescheiten Mathematiker Bruno Stanek. Auch 41 Jahre später drehen sich diese Woche im Luzerner Verkehrshaus viele nach ihm um, als er der Premiere des Films «Tornadojäger» beiwohnt. Noch immer hat Bruno Stanek (67) diesen jugendlichen Charme, aber es fällt auf, dass sein Gang unsicher ist. «Ich laufe jetzt langsam wie Prinz Philip», scherzt er.
Hinter diesem leichtfüssigen Satz steckt eine Tragödie. «Ich habe eine monatelange Rehabilitation hinter mir», erzählt er. «Nach einem Schlaganfall war ich linksseitig komplett gelähmt.» Und fast trotzig fügt er an: «Aber im Kopf bin ich immer noch hellwach!» Seit Jahren habe er unter heftigen Kopfschmerzen gelitten, «aber niemand nahm das ernst», erinnert sich Stanek.
Letzten Winter schlug das Unheil wie ein Meteorit ein. «Als ich am Morgen aufstehen wollte, bin ich unter Getöse hingefallen. Meine Frau ist fürchterlich erschrocken», erzählt er. Himmel und Hölle habe sie in Bewegung gesetzt, um einen Arzt zu finden. «Wertvolle Stunden sind vergangen, schliesslich haben sie mich bei Schneegestöber im Taxi in die Notfallaufnahme geschleppt.» Immer schlimmer sei es geworden. «Nach 24 Stunden konnte ich die linke Seite nicht mehr bewegen.»
Der Weg zurück ins Leben sei hart gewesen. «Meine Frau Erika war in dieser Zeit enorm wichtig für mich», sagt er. Zum Glück habe es nicht das Sprachzentrum getroffen, denn er wolle weiterhin Vorträge halten. Oder 3-D-Filme produzieren, wie den kürzlich fertiggestellten Dok «Leben im All». «Ich habe noch viel vor im Leben», sagt Stanek tapfer. Und meint nachdenklich: «Ich habe nie geraucht, nie getrunken und bin nicht übergewichtig. Es kann einfach jeden treffen!»