Darum gehts
- Remo Blunschi, bekannt aus SRF-Sendungen, ist verstorben
- Er begeisterte in Doku-Serien mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung
- Seine Sendungen erreichten über Jahre hohe Einschaltquoten
Als vor 15 Jahren die SRF-Sendung «Üsi Badi» zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, schaffte es einer der Protagonisten direkt in die Herzen der TV-Zuschauer: Remo Blunschi, der auch in den Sendungen «Üse Zoo» und «Üse Buurehof» mitwirkte. Die SRF-Dokumentationen begleiteten jeweils sechs Menschen mit geistiger Beeinträchtigung über mehrere Wochen bei ihrer Arbeit in ungewohnten Umgebungen – alle wurden rasch zu Publikumslieblingen. Herausragend war aber Remo Blunschi, der mit seiner offenen Art, seinem Humor, seiner Begeisterung für «Küsschen» und seiner grossen Lebensfreude die Zuschauer in seinen Bann zog. Seine Ehrlichkeit und die Liebe, die er der Welt entgegenbrachte, berührten und inspirierten. Unvergessen auch sein Lieblingssatz: «Ich bin der Chef.»
Jetzt ist der Aargauer im Alter von 58 Jahren verstorben. In einer berührenden Todesanzeige nimmt seine Familie Abschied von ihm, «Friedlich und still» sei ein erfülltes Leben zu Ende gegangen. Die SRF-Medienstelle bestätigte den Todesfall auf Anfrage von Blick.
Hohe Einschaltquoten
Den Anfang machte 2010 «Üsi Badi» im Strandbad, drei Jahre später folgte «Üse Zoo» im Plättli Zoo in Frauenfeld. Seine letzte Station war der Erlebnisbauernhof Weiernheim in Luzern, wo er bei «Üse Buurehof» gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden, den Bauern und den Tieren den Hofalltag bewältigte.
Blunschi lebte zuletzt in Wettingen AG und arbeitete als Monteur bei der Stiftung Arwo. In seiner Freizeit unternahm er gern Ausflüge mit seinem Vater auf der Harley, spielte Fussball und Tennis. 2018 zeigte SRF ein Best-of-Special mit Remo und den anderen Protagonistinnen, bei dem er erneut Einblicke in Erlebnisse aus den Sendungen gab. Auch nach den Dreharbeiten soll er weiterhin Kontakt zu seinen Mitwirkenden gepflegt haben.
Die SRF-Sendungen mit Blunschi erreichten über Jahre hinweg hohe Einschaltquoten und ermöglichten einem breiten Publikum authentische Einblicke in das Leben von Menschen mit Beeinträchtigung. Unvergessen bleibt Remos herzliche Suche nach einer Freundin mit seinem charmanten «Willsch du mich als Fründ? Ich liebe dich!» Ob er die grosse Liebe noch fand, ist nicht bekannt. Remo zog sich nach seinen Erfolgen im TV gerne wieder zurück und widmete sich seinem «gewohnten Leben», wie die «Schweizer Illustrierte» 2017 in einem Porträt über ihn schrieb.