«Mein Enkel ist mein Seelenverwandter»
Bo Katzmans neues Leben als Grossvater

Seit der Geburt ihres Sohns Marvin steht das Familienleben bei Ronja Katzman im Vordergrund. Unterstützung erhält die Musicaldarstellerin von ihrem Verlobten Kevin, ihren Eltern und ihren Schwiegereltern. Besonders stolz: Bo Katzman, nun «Bopi».
Publiziert: 09.07.2025 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 09.07.2025 um 16:59 Uhr
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Familienglück über drei Generationen: Ronja Katzman mit ihrem Söhnchen Marvin und dem stolzen Grosspapa Bo Katzman.
Foto: Lucia Hunziker / LLH PRODUCTIONS

Darum gehts

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Andrea Germann
Andrea Germann
Schweizer Illustrierte

Fröhlich brabbelt Marvin vor sich hin, während ihn Ronja Katzman (34) behutsam in die Babywippe auf der Spieldecke am Boden legt. Die Hitze staut sich in der Wohnung mit den grossen Fenstern, doch der Säugling scheint davon unberührt. Seine Augen sind auf Grosspapi Bo Katzman (73) gerichtet, der im Schneidersitz vor ihm sitzt. Grossmami Marianne beobachtet die Szene vom Küchentisch aus. Sanft zupft Bo die Saiten seiner Gitarre und singt: «Roti Rösli im Garten, Maierisli im Wald …». Marvin wird still – und lauscht.

Seit wenigen Tagen lebt Ronja mit ihrem Verlobten Kevin Lang (38) und dem gemeinsamen Sohn in Biel-Benken BL. Noch stehen nicht alle Möbel, in den Zimmern warten Kartons und halbfertige Regale. «Bald wollen wir Marvins Zimmer im Safaristil einrichten», sagt Ronja. «Mit einem Baby ist das aber alles nicht so einfach – es will gestillt und danach in den Schlaf gewiegt werden. Und nach anderthalb bis zwei Stunden gehts wieder von vorne los.» Sie lacht. «Aber wir haben so Freude an ihm!»

Am 30. Januar kam Marvin-Jannik zur Welt. 47 Zentimeter gross, 3,37 Kilo schwer. «Seine Geburt hat unser Leben auf den Kopf gestellt», sagt Ronja, während sie ihren Kleinen liebevoll stillt. Als studierte Psychologin hat sie sich gründlich vorbereitet, Bücher gelesen, mit ihrer Mutter gesprochen. Trotzdem: «Nichts kann dich wirklich darauf vorbereiten.»

Bald läuten die Hochzeitsglocken

Den Moment, als Marvin zum ersten Mal schrie, wird sie nie vergessen. «Das war der schönste Tag meines Lebens.» Noch heute steigen ihr Tränen in die Augen, wenn sie daran denkt. «Ich bin seither viel emotionaler.» In ihrer neuen Rolle fühlt sie sich angekommen. «Die Nächte habe ich mir schlimmer vorgestellt – ich muss zwar ein paar Mal aufstehen, aber ich komme gut zurecht.»

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Was sie unterschätzt habe, sei der permanente Bedarf an Nähe und Aufmerksamkeit. «Ich dachte, ich könnte schneller wieder auf die Bühne zurück», sagt sie. Doch Musicals sind vorerst keine Option. «Marvin braucht mich, besonders abends.» Stattdessen singt sie mit ihrer Partyband Sheee oder solo bei Trauungen, unterrichtet Fitness und Zumba an der Sport- und Dance-Schule ihrer Mutter Marianne – und tritt mit ihrem Vater auf. Etwa am 17. Oktober in Unterwasser SG. «Klar vermisse ich das Musicalleben. Aber ich habe mich bewusst für diesen neuen Abschnitt entschieden. Und ich geniesse ihn.»

Ob sie immer schon Mama werden wollte? Ronja schüttelt den Kopf. «Einen Kinderwunsch hatte ich nie. Aber ich wusste: Wenn ich den richtigen Partner finde, dann ja.» In Kevin hat sie ihn gefunden. Seit drei Jahren sind sie ein Paar, dieses Jahr folgt die standesamtliche Trauung im kleinen Rahmen. Eine grössere Hochzeit ist für 2026 geplant. «Wann genau, wissen wir noch nicht. Marvin steht jetzt an erster Stelle.»

Herausforderungen als Mama

Auch Kevin ist in seiner Vaterrolle angekommen. «Er ist ein richtiger Bärenpapa», schwärmt Ronja. So liebevoll, so präsent und fürsorglich. «Wir sagen oft zueinander: Dieses wundervolle kleine Wesen haben wir erschaffen? Das war die beste Entscheidung unseres Lebens.» Am Anfang sei die Elternschaft fordernd gewesen, erzählt sie, besonders wegen Marvins Koliken. «Man macht sich Sorgen, schläft wenig, ist manchmal gereizt – aber wir sind als Paar daran gewachsen.»

Was diese erste intensive Zeit als Familie besonders schön gemacht hat: die Nähe zu den Grosseltern. Bo und Marianne wohnen nur 15 Minuten entfernt in Dornach SO, Kevins Mama Christa gar in Gehdistanz im Nachbardorf. Sie springen ein, wenn Ronja ins Tonstudio geht oder einen Auftritt hat. «Wenn wir bei Marvin sind, wollen wir gar nicht mehr weg», sagt Marianne und lacht. Bo, der sich lieber «Bopi» nennt – weil es weniger alt klingt –, ergänzt: «Es ist ein wunderschönes Erlebnis. Wer freut sich nicht über einen Nachkommen in der zweiten Generation?»

Von der Schwangerschaft erfuhren die beiden über zwei Büchlein: «Opa für Einsteiger» und «Oma für Einsteiger». Bo lacht: «Ich dachte wegen der Verpackung, das sei eine neue CD – und wollte sie gleich abspielen. Als ich den wahren Inhalt erkannte, war ich total überrascht.» Über das neue Familienglück sollten sie noch schweigen. Aber Bo konnte es nicht lange für sich behalten. Nur eine Woche später verriet er es bei einer Probe mit seinem Feelgood-Chor – vor 170 Leuten. «Danach wusste es fast die ganze Region», lacht Ronja.

Die Verbindung zwischen Bo und Marvin ist innig. «Ich weiss noch, als ich ihn das erste Mal halten durfte. Er ist mein Seelenverwandter», so der Gewinner von 13 goldenen Schallplatten. «Am Anfang hatte Marvin noch eine kurze Zündschnur und weinte oft», erinnert sich Bo Katzman, der mit seinem Enkel gern an die Birs fährt, um Wasserfälle zu beobachten. «Aber ich weiss jetzt, was ihn interessiert und wie ich ihn beruhigen kann – mit Musik!»

Dass Marvin musikalisch ist, wundert bei den Katzmans niemanden. Schon im Bauch war er bei vielen Auftritten dabei. «Er war mein Glücksbringer in der Schwangerschaft», sagt Ronja. Jetzt «singt» er mit, wenn sie ihm etwas vorsingt. «Ich bin gespannt, was er für Leidenschaften entwickeln wird. Wir möchten ihn ermutigen, seinen eigenen Weg zu gehen – was auch immer das sein wird.» Auch Marianne hofft, später mit ihm vierhändig Klavier zu spielen – so wie früher mit Ronja. «Wir haben tolle Klavierliteratur für vier Hände», sagt sie. Bo dagegen freut sich darauf, ihm das Gitarrenspielen beizubringen. «Er wird bald singen», vermutet er.

Was seine Mama ihrem Schützling mitgeben möchte? Ronja überlegt, dann sagt sie: «Ich wünsche mir, dass er mit Liebe, Gelassenheit und Lebensfreude aufwächst. Dass er sich sicher und geborgen fühlt.» Ihr Blick schweift zu Marvin, der nun wieder vergnügt in seiner Wippe brabbelt. Und auf das nächste Ständchen von seinem «Bopi» wartet.

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