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Lady in Red: Lili Hinstin ist die künstlerische Leiterin des Filmfestivals Locarno.

Foto: Keystone

Katja Richard

Sie punktet nicht nur mit Filmen, sondern auch mit ihrem Look: Lili Hinstin (42) ist die neue Leiterin am Filmfestival Locarno. Damit ist die Französin nicht nur für das künstlerische Programm verantwortlich, sondern auch für ihren eigenen kunstvollen Auftritt. Zu den vielen Ansprachen und Begrüssungen im Scheinwerferlicht der Piazza Grande will auch die Garderobe passend gewählt sein. «Für die zehn Abende hätte die Auswahl in meinem Schrank längst nicht ausgereicht», so Hinstin. Und der Chefin von 1000 Mitarbeitern hätte wohl auch die Zeit fürs Shopping gefehlt. Also liess sich Hinstin von einer befreundeten Stylistin beraten, die Wahl war schnell getroffen. Die fiel nicht etwa auf einen französischen Designer, sondern auf einen Japaner: Issey Miyake (81).

Kunstvolle Eleganz für die Piazza

«Ein eleganter Auftritt ist in meiner Funktion wichtig. Miyake zählt zu den Grössten in der Mode, er ist ein Künstler. Und hier in Locarno feiern wir die Kunst in allen Formen. Ich geniesse es, seine Kreationen tragen zu dürfen. Sie sind nicht nur elegant, man fühlt sich darin auch wohl.» Auf dem Velo hat sich die Festivalchefin während dem Festival dann doch nicht mehr durch Locarno bewegt. «Dafür war der Terminplan schlicht zu eng.» Und dieses Jahr war das Wetter im Tessin nicht ganz beständig. «Für die Tarantino-Premiere hatten wir Glück, 9000 Menschen waren auf der Piazza. Am Montag kam die Sintflut, und wir mussten ins Palazzetto Fevi umziehen. Aber das gehört nun mal auch zu diesem besonderen Festival.»

Das Schönste für Hinstin in Locarno: «Die Stimmung! Am Mittwoch haben wir eine englische Komödie gezeigt. Das gemeinsame Lachen von Tausenden von Zuschauern zu hören, was gibt es Besseres?» Mit ihrer Filmauswahl scheint sie beim Publikum gut angekommen zu sein. Eine Erleichterung für Hinstin: «Ausgepfiffen wurden wir bis jetzt nicht!» Das Locarno Filmfestival geht am Samstag zu Ende.