Am Schluss ging es ganz schnell. «Die Geburt dauerte nur 40 Minuten, dann konnten wir unseren Jeremy endlich in die Arme schliessen», sagt Fabien Rohrer (36). Zuvor aber mussten der dreifache Snowboard-Weltmeister und seine Freundin Gaby Vögeli (39) dreissig schier endlose Sekunden lang leiden. «Jeremy war noch im Bauch seiner Mutter, als plötzlich seine Herztöne weg waren.» Die Hebamme habe Gaby Vögeli sofort umgelagert. «Es war schrecklich, wirklich beängstigend», sagt Rohrer. «Doch die Hebamme machte einen super Job. Denn Jeremys Herzchen begann auf einmal wieder zu schlagen. Zum Glück!» Er vermutet: «Jeremy hatte in Gabys Bauch wohl zu viel Stress.»
Am 15. Oktober, 20.02 Uhr, kam der erste Sohn des erfolgreichsten Schweizer Freestyle-Snowboarders in der Berner Engeried-Klinik zur Welt. Er wog 3250 Gramm und war 46 Zentimeter gross. Rohrer voller Stolz: «Es war ein unvergessliches Erlebnis, Jeremy ist ein richtiges Prachtkerlchen geworden.»
Die Schwangerschaft sei allerdings eher kompliziert gewesen. Bereits eine Woche vor der Niederkunft und drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin musste Gaby Vögeli ins Spital eingeliefert werden. «Ich habe dauernd erbrochen, hatte einen sehr hohen Blutdruck und bin fast geplatzt», erinnert sie sich. «Nun sind wir umso dankbarer für unser Wunderbaby.»
Rohrer und Vögeli sind schon seit Jugendzeiten miteinander befreundet. 15 Jahre lang hatten sie sich aber nicht gesehen. Nach einem schweren Skateboard-Unfall Rohrers trafen sie sich 2006 wieder. Gaby Vögeli war die Arztgehilfin, die ihn gesund pflegte. Seither sind die beiden unzertrennlich. «Mit Jeremy ist unser Glück perfekt», freuen sie sich.
Und für Rohrer ist schon jetzt klar, was aus dem Knaben einmal werden wird. «Ich kann es kaum erwarten, mit ihm die Pisten unsicher zu machen», sagt er. Bereits hat er seinem Sohn ein T-Shirt geschenkt. Darauf steht in grossen Buchstaben geschrieben: «Jeremy Rohrer: Snowboard-Weltmeister 2033». «Man kann mit dem Üben nicht früh genug anfangen», sagt der Snowboard-Champ lachend.