Daniele Finzi Pasca inszenierte Abschlussfeiern von Olympischen Spielen
Zeremonienmeister des grössten Weinfests der Schweiz

Die Fête des Vignerons in Vevey VD findet nur alle 20 bis 25 Jahre statt – erwartet werden eine Million Besucher. Im Zentrum des Megafests vom 18. Juli bis zum 11. August steht das Livespektakel mit rund 5500 Mitwirkenden in der Arena am See.
Publiziert: 16.07.2019 um 23:30 Uhr
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Szenenbild aus der zweieinhalbstündigen Zeremonie. Das Livespektakel mit rund 5500 Mitwirkenden wird an der vom 18. Juli bis zum 11. August dauernden Fête des Vignerons zwanzig Mal aufgeführt.
Foto: JEAN-GUY PYTHON
Jean-Claude Galli aus Vevey VD

«Das wird die Party des Jahres», verspricht Daniele Finzi Pasca (55) mit funkelnden Augen. Der charismatische Tessiner ist künstlerischer Leiter des Livespektakels der Fête des Vignerons, das morgen Donnerstag in der 20'000 Zuschauer fassenden Arena in Vevey VD erstmals gezeigt wird. Das riesige Wein- und Winzerfest findet nur einmal pro Generation statt und bringt bis Mitte August eine Million Menschen an den Genfersee.

Der verrückte Professor inszenierte schon Olympia-Schlussfeiern

Der Zeremonienmeister sieht mit seinen Haaren und seinem wilden Bart wie ein verrückter Professor aus. Seine Ideen und kreativen Entwürfe sind ebenfalls verrückt, im positivsten Sinne des Wortes. Er ist Regisseur, Choreograf und Theaterautor, inszenierte für den Cirque du Soleil und führte bei den Olympia-Schlussfeiern von Turin 2006 und Sotschi 2014 Regie.

Im Waadtland stand er vor einer komplett anderen Aufgabe. «Die meisten der über 5000 Mitwirkenden sind Laien, viele haben noch nie vor Publikum gespielt. Den einen musste ich das Lampenfieber nehmen, andere in ihrem Übermut eher bremsen», sagt er. «Was zum Glück keinem fehlte: Leidenschaft und Begeisterung für die Sache.»

Ein kleines Mädchen erlebt magische Momente

Zur Story: Ein kleines Mädchen ist an einem Erntetag bei seinem Grossvater zu Besuch. Nach einem langen Arbeitstag machen sie eine Pause. Auf dem langen Esstisch, an dem die Familie und die Arbeiter sitzen, befinden sich Gegenstände, die vor ihren Augen plötzlich zu leben beginnen. «In 20 Bildern und Übergängen erleben sie alle Jahreszeiten und Elemente, die das Leben der Rebbauern prägen», so Finzi Pasca.

Die Handlung der Zeremonie vergleicht er mit einem bekannten Vorbild: «Wie bei ‹Alice im Wunderland› verwandelt das Mädchen mit seiner Vorstellungskraft die Spielkarten, die Insekten und tausend andere Dinge. Einzelne Figuren werden Teil von gigantischen Choreografien und monumentalen Paraden. Dabei wechseln sich Massenszenen mit intimen Momenten ab.»

Die Reise des Lebens

Die Vorbereitung für das zweieinhalbstündige Spektakel hat Jahre in Anspruch genommen, die Handlung berührt Finzi Pasca selber jedes Mal aufs Neue. «Der Sinn dieser Bilderreise, die ich vor einigen Jahren mit meiner inzwischen verstorbenen Partnerin Julie entworfen habe, nimmt mehr und mehr Form an, das Ziel ist nun zum Greifen nah. Er erhebt sein Glas und sagt: «Auf das Fest, auf das Leben, auf uns.»

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