Von Flavia Schlittler

Sie machte den Hollywood-Traum wahr. «Ich habe ein erfülltes Leben gehabt», sagt Josefina Magdalena Marty und lächelt sanft.

Erste Stripperin der Schweiz

1941 zog «Dächli Leni», wie sie damals von allen genannt wurde, von Goldau SZ nach Zürich und tanzte in Lokalen im Niederdorf und an der Langstrasse. Mit unschuldigem Blick, perfektem Körper und erotischem Tanz wurde sie zum gefeierten Männertraum.

Syra Marty, wie sie sich fortan nannte, war die erste Stripperin der Schweiz. In Zürich lernte sie Handstandkünstler Billy Frick kennen. Er wurde Syras Manager, Ehemann und 1948 Türöffner in Hollywood. «Ich war überwältigt, wie sehr ich den Leuten gefallen habe», sagt Marty (89) gegenüber BLICK.

Sie tanzte in den edelsten Lokalen der Welt

Schon bald tanzte Syra Marty in den edelsten Striplokalen der Welt. Zog sich für Sowjet-Staatschef Nikita Chruschtschow aus, wurde als «schönste Europäerin seit Greta Garbo» gefeiert und war eng mit den Hollywood-Stars Gregory Peck und Gary Cooper befreundet.

Dean Martin und Frank Sinatra gab sie sogar mal einen Korb. Einer Frau aber missfiel so viel Aufmerksamkeit für eine andere Blondine: Marilyn Monroe. Als Monroe 1960 ihren Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bekam, war Marty mit dabei.

Ihr blendendes Aussehen soll Monroe so gestört haben, dass sie die Sicherheitsleute anwies: «Führt dieses Girl weg!» Heute lacht Syra Marty, die glücklich in einem Altersheim in Florida lebt, über diese Geschichte. «Die Monroe war eifersüchtig auf mich.»

Schöne Erinnerungen

Am liebsten schwelgt Marty in Erinnerungen. «Ich träume jede Nacht, ich sei wieder jung, schön und tanze.» Eine neue DVD, die ihrem Leben gewidmet ist, hilft ihr dabei.