Comedienne Gülsha Adilji spricht über ihr Singleleben
«Sex ist mir nicht mehr so wichtig»

Sie gilt als Kupplerin der Nation – und reflektiert jetzt über ihr eigenes Beziehungsleben. Im Interview mit der «NZZ» erklärt Gülsha Adilji, wieso sie momentan keine Männer treffen möchte – und wie sie es mit Körperlichkeit hält.
Publiziert: 24.09.2024 um 18:08 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Gülsha Adilji geniesst ihr Single-Leben
  • Sie fühlt sich auch ohne Freund vollständig und glücklich
  • Adilji spricht offen über ADHS und intime Themen auf der Bühne
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Mit der «NZZ» hat die Schweizer Moderatorin Gülsha Adilji ausführlich über ihr Singleleben gesprochen.
Foto: Geri Born
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Laszlo SchneiderTeamlead People-Desk

Immer wieder habe sich Gülsha Adilji (38), bekannte Schweizer Moderatorin und Comedienne, mit Männern getroffen – in der Hoffnung, dass es funken würde. Doch die Erwartungen wurden nie erfüllt, erklärt die Ostschweizerin gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung»: «Ich habe gigantische Fallhöhen kreiert.» Gleichzeitig seien die Dates so unfassbar langweilig gewesen, dass sie irgendwann beschlossen habe: Es reicht. Seitdem sei ihr Leben entspannter. «Ich bin öfters zu Hause, vertrödle meine Zeit im Internet, muss niemandem schreiben und warte auch nicht drauf, dass mir jemand schreibt.» Auch der Körperlichkeit misst die Moderatorin mittlerweile eine nicht mehr ganz so grosse Bedeutung zu: «Sex ist mir nicht mehr so wichtig.»

Was Adilji bei ihren Verabredungen suchte? «Die grosse romantische Liebe selbstverständlich», witzelt sie. Und fügt an: «Oder einen Multimillionär!» Doch die Männer, denen sie begegnet sei, seien eine Enttäuschung gewesen. Viele hätten auf Dating-Apps nicht die Liebe gesucht, sondern den Dopamin-Kick. Und wenn es dann doch zu einem Treffen gekommen sei, hätten die Erkundigungen der Männer Adilji zum Gähnen gebracht. «Hallo Gülsha, was hast du in der Kindheit gerne gemacht?» oder «Welches ist das überschätzteste Gemüse?» wären bessere Fragen gewesen, findet sie.

«Fühle mich auch ohne Boyfriend vollständig»

Dass Adilji Single ist, stört sie nicht. Im Gegenteil. «Man hat oft Mitleid mit alleinstehenden kinderlosen Frauen, obwohl es die glücklichste demografische Gruppe ist», sagt sie. Adilji will auch keine Kinder. Eines Tages sei sie aufgewacht und habe es gewusst. Ihr vorheriger Kinderwunsch habe viel mit den gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen zu tun gehabt.

Liebe zeigt sich für Adilji nicht nur in einer Partnerschaft. Sie habe tiefe Freundschaften, die für sie Heimat und Geborgenheit ausstrahlen würden. «Ich sage nicht, ich will nie wieder einen Boyfriend, ich sage nur, ich fühle mich auch ohne vollständig», erklärt sie. Mit einer Freundin verbinde sie sogar eine so starke Liebe, dass sie sie als «Lebenspartnerin» bezeichne.

«Das muss man doch erzählen»

Adilji spricht in dem Interview auch über ihr ADHS. Für sie sei es keine Ausrede, in Beziehungen fremdzugehen, sondern eine mögliche Erklärung. «Man will die Person, die man liebt, nicht verletzen, und es ist sicher auch einfacher, treu zu bleiben, wenn das Hirn nicht ständig nach neuen Impulsen schreit.»

Auf der Bühne und in ihrem Podcast spricht Adilji oft über intime und schambehaftete Themen. So erzählte sie einmal von einem Riss in ihrem Rektalmuskel und dass ihr ein Arzt Botox in den Po spritzte. «Das muss man doch erzählen», findet Adilji. Den Applaus des Publikums brauche sie aber nicht, um sich besser zu fühlen. «Ich generiere meinen Selbstwert nicht über den Applaus von fremden Menschen», stellt Adilji klar. Sie könnte auch morgen mit allem aufhören: «Ich brauche keine grosse Bühne, um eine Bühne zu haben.» 

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