Darum gehts
- Zürich lockt Hollywood-Stars als schönste Stadt der Welt an
- Strenge Geheimhaltung bei Drehvorbereitungen mit Oscar-Gewinnerin in Zürich
- Andere Länder bieten 25 bis 40 Prozent Rückvergütungen für Filmproduktionen
«Zürich ist die schönste Stadt der Welt», sagt Dino Malacarne (44), Direktor der lokalen Filmkommission, der Produktionen in der Limmatstadt organisiert. Genau das soll auch für Hollywoodstars sowie Filmemacherinnen und Filmemacher der Anreiz sein, hier herzukommen: «Sie können sich frei bewegen, und die Stadt bietet auf kleinem Raum alles, was man braucht.» Viele kämen später privat zurück.
Trotz zwinglianischer Zurückhaltung: Eine Oscargewinnerin ganz ohne Störgeräusche durch Zürich zu führen, ist nicht ganz ohne – vor allem aber die Vorbereitungen auf den Dreh hätten es in sich gehabt, erklärt Malacarne: «Alle Beteiligten mussten Verschwiegenheitserklärungen unterschreiben. Es war wirklich wie im Film: streng geheim, fast schon mit Geheimdienst-Vibes. Gegenüber Locations zum Beispiel durften wir anfangs nur von ‹Hollywood-A-Listern› sprechen, erst später konnten wir bei einzelnen Abläufen die Katze aus dem Sack lassen.»
Filmkommission ist Botschafterin für Investment
Wird Zürich zur Filmmetropole? Noch nicht, sagt Malacarne. Obwohl sich «Zürich zunehmend filmfreundlich zeigt», seien die finanziellen Anreize, in der Schweiz zu drehen, klein. «Fast alle anderen Länder bieten Rückvergütungen von 25 bis 40 Prozent der lokalen Ausgaben. Das macht sie attraktiver, und wir verlieren Produktionen und damit viel Wertschöpfung», erklärt Malacarne. Heisst: «Etablierte Regionen wie Wien oder London spielen ein Mehrfaches des investierten Budgets ein – was in Zürich noch nicht der Fall ist.» Gerade darum sieht sich die Filmkommission auch als Botschafterin für zusätzliches Hollywood-Investment. Weil Zürich für manche offenbar wirklich die schönste Stadt der Welt ist.