Er könnte prahlen. Mit seinen vielen Film- und Theaterrollen, seiner Arbeit mit Bertolt Brecht, Curt Goetz oder Helene Weigel. Er könnte so viel erzählen über sein Leben als Weltenbummler, Theatergründer und Palmen-Experte. Doch der in Locarno TI lebende Carl Schell sagt an seinem 85. Geburtstag nur: «Ich bin auf nichts stolz. Das Leben hat mich immer mehr interessiert als meine Arbeit.» Seine einzige Leistung sei gewesen, dass er vor 42 Jahren die Schauspielerin Stella Mooney (65) geheiratet habe. «Sie ist mein grosses Glück.»
Leise, bescheiden und wehmütig klingt er. Vielleicht rührt die Zurückhaltung daher, dass er gerade vier Wochen mit Lungenentzündung im Spital lag. Bis zuletzt war unsicher, ob die Geburtstagsfeier am Samstag, zu der seine fünf Kinder und sieben Enkel kommen, stattfinden kann.
Schells Verbitterung könnte noch einen anderen Grund haben: Anders als seine Geschwister Maximilian (81) und Maria († 79) brachte er es nie zu Weltruhm. Bis heute hat er es nicht verwunden, dass Maximilian im Kinoklassiker «Das Urteil von Nürnberg» den Strafverteidiger spielte und dafür 1961 den Oscar erhielt. «Eigentlich war ich für die Rolle vorgesehen – doch die Produzenten haben uns verwechselt», sagt Carl Schell.
Es stimme aber nicht, dass er sich deswegen mit ihm verkracht habe. «Max wollte unbedingt an meine Feier kommen», sagt er. Aber dieser spiele gerade in München im «Weissen Rössl». «Das wäre für ihn zu anstrengend gewesen. Er hat aber versprochen, uns zu besuchen», so der Jubilar.
Warum aber hat es Carl Schell nie ganz so weit wie seine Geschwister geschafft? «Ein bisschen ist er selbst schuld», sagt seine Frau Stella. «Carl hatte kein Sitzleder. Er zog nach Paris, dann in die USA und nach Brasilien. Überall gründete er Theater. Aber für die Filmkarriere war das nicht förderlich.» Für Carl Schell ist das alles nicht wichtig. «Ich habe die Welt gesehen – das ist viel mehr wert», findet er.
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