Paradies, Geheimnis und Kultur. Unter diesen Begriffen zeigt uns Abfahrts-Olympiasieger Bernhard Russi (65) sein Uri. Der Weg zu seinem Paradies, der Wildenmatten-Hütte auf 2290 m ü. M., führt durch einen wilden Bach und geht etwa 40 Minuten steil den Hang rauf. Vorbei an Alpenrosen, wildem Schnittlauch und blauen Vergissmeinnicht. Den Weg hat Russi mit kleinen Holzstäben markiert, damit seine Gäste zu seinem Berghaus finden. Strahlend, bärtig und braungebrannt, steht Russi vor seiner Steinhütte, die er 2006 mitbaute. Der ehemalige Ski-Star empfängt uns mit Yak-Wurst, Unterälpler-Käse und Alpen-Brot. «Seit zehn Jahren leben Yaks in unserem Kanton. Sie gehören zur neuzeitlichen Tradition», sagt er lachend und zeigt uns das eindrückliche 360-Grad-Panorama. «Mit den Schneeflecken sehen die Berge hier aus wie Simmentaler Kühe.»
Russi geniesst die Ruhe im obersten Tal seines Heimatkantons. 1970, als er die Abfahrts-Weltmeisterschaft gewann, schenkte ihm Uri 1000 Quadratmeter Land, ausserhalb einer Bauzone. «Ich nahm mir sehr viel Zeit, suchte mir das schönste Plätzli. Und hier habe ich es gefunden», sagt er. «Ich bin so lange mit meinem Handy rumgegangen, bis ich keinen Empfang mehr hatte. Da wusste ich, hier lasse ich mich nieder.»
Gäste müssen ins eiskalte Wasser
Direkt neben Russis Ferien-Hütte liegt der kleine Wildenmattensee. «Für meine privaten Gäste ist es ein Muss, ins Wasser zu springen. Vor dem Morgenessen und sobald es Eis und Schnee zulassen.» Manchmal betrage die Temperatur keine zehn Grad.
Russi passts: «Wir Urner sind gehärtet durch die Natur.» Sie seien bodenständig und selbstsicher. «Und wir stehen zu dem, was wir sind und was wir haben.» Dazu gehöre auch, seine Meinung jederzeit zu vertreten. «Lieber ecke ich an, als dass ich unehrlich bin», sagt er.
Nach dem Abstieg zeigt uns Russi seinen Geheimtipp: Ein wunderschöner Wasserfall in Hospental. Hier führt der Weg erst über grosse, rauhe Felsen und kaltes Bachwasser. «Es ist immer etwa zehn Grad kälter als im Unterland», schwärmt er und springt ins etwa elf Grad kalte Nass. «Der Wasserfall hat nicht einmal einen Namen, die Einwohner hier nennen die Oase Blauseeli.» Durch seine Rückenoperation vor sechs Wochen lässt Russi den Kopfsprung vom Stein. «Ich muss mich noch schonen, auch wenn alles gut verheilt ist», sagt er und geniesst die Lebensqualität, nach langem wieder schmerzfrei zu sein.
Die Gastro-Kultur führt uns zu seinem Freund und Weinbauer Gusti Planzer (65) in Bürglen. «Wir fuhren als Buben zusammen Ski», so Russi. Planzer produziert jährlich gegen 2000 Flaschen Wein aus Blauburgundertrauben. «Es ist an der Zeit, dass Uri auch durch seine feinen Weine wahrgenommen wird», so Streckenbauer Russi. Ihn und Gusti verbinde noch etwas: Beide sind zweifache Grossväter. «Gemeinsam werden wir unseren Enkeln das schöne Uri zeigen», freuen sie sich jetzt schon.
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1. Wildenmattengebiet Beginnend bei der Urschner Unteralp. Für Wanderer und Botaniker.
2. St. Gotthard Hotel in Hospental. 1799 übernachtete da der russische General Suworow. Heute wird nett erklärt, wie man in etwa 20 Minuten zum «Blauseeli»-Wasserfall kommt.
3. Yak-Würstli von der Metzgerei Muheim, Unterälpler-Käse direkt von der Alp, Brot der Bäckerei Baumann in Andermatt.
4. Steinbildhauerei Gedeon Regli (4. Generation), Hospental, verarbeiten Gotthard Serpentin zu eindrücklichen Kunstwerken.
5. Gasthaus «im Feld» in Gurtnellen. Beat Walker und Marco Helbling wurden für ihre aussergewöhnliche, altbewährte Urner Küche mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet.
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2. St. Gotthard Hotel in Hospental. 1799 übernachtete da der russische General Suworow. Heute wird nett erklärt, wie man in etwa 20 Minuten zum «Blauseeli»-Wasserfall kommt.
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