BLICK besucht Peach Weber (61) in seiner 12-Zimmer-Villa
«Meine Gägs haben mich zum Millionär gemacht»

Peach Weber (61) kennt jedes Kind. Beim Besuch in seiner Villa im Aargau erzählt er von der Liebe, der Einsamkeit und der Kunst, sein Publikum zum Lachen zu bringen.
Publiziert: 30.04.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:15 Uhr
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«Meine Gags krieg ich auch zusammen, wenn es mir nicht so gut geht», sagt Peach Weber (61).
Von Cinzia Venafro (Text) und Siggi Bucher (Fotos)

Seine Witze kennt jedes Kind: Wenn Peach Weber (61) seinen Überhit «Sun, Fun and Nothing to Do» oder seine Nerv-Hymne «Öber­all heds Pilzli draa» anstimmt, lacht die Schweiz seit mehr als 30 Jahren mit. «Mittlerweile kommen Väter mit ihren kleinen Kindern in meine Vorstellungen, das ist wunderbar», sagt Weber beim Hausbesuch in seiner Villa im Aargau. Seit 14 Jahren residiert der korpulente Komiker auf mehr als 200 Quadratmetern in zwölf Zimmern.

Ist Peach Weber denn Millionär? «Wenn man die Pensionskasse, das Haus und mein Erspartes zusammenzählt, haben mich meine Gags zum Millionär gemacht», sagt er. «Hätte ich je untendurch müssen, hätte ich längst aufgehört. Ich mache keine Kunst mit einem höheren Ziel. Mein Programm und meine Alben sind reine Unterhaltung: Die muss rentieren!»

Eine Partnerin, mit der Weber in seinem feudalen Garten die Sonne geniessen könnte, gibt es nicht. «Ich hätte die letzten Jahre mehrmals wieder etwas Ernsthaftes anfangen können», so der zweifach Geschiedene. «Aber alles hat seinen Preis, auch die Liebe. Ich bin sehr zufrieden, wenn ich alleine bin. Eine Beziehung müsste also mehr Glück bringen als das Alleinsein.» Ohne weiblichen Einfluss lebt er dennoch nicht: «Es gibt wenig Sinnvolles, was ein Mann im Leben vollbringen kann», sagt Weber. «Mein Beitrag für die Welt ist meine 19-jährige Tochter Nina. Sie ist mein ganzer Stolz.»

Wenn die Studentin ihn besucht, spielt er mit ihr Billard. «Ich gehe nicht gerne in Beizen», sagt er. «Darum hab ich mir einen eigenen Tisch in die Bude gestellt. Ich will alles zum Leben hier haben.» Nicht mehr dazu gehört sein Schwimmbad. «Ich bin wohl der einzige Schweizer, der sich den Pool aus dem Garten hat rausreissen lassen», sagt er. «Ein Teich ist viel praktischer!»

Aber ist Weber nie einsam? «Ich habe immer wieder Wochen, in denen ich die Welt grau sehe», antwortet er. «Ich bin zwar nicht gerade manisch-depressiv. Aber ich tendiere dazu.» Wenn der Komiker an solch traurigen Tagen auf die Bühne muss, ist er dieselbe Witzkanone wie eh und je. «Meine Gags krieg ich auch zusammen, wenn es mir nicht so gut geht», sagt er. «Wenn ich mein Publikum zum Lachen bringe, gibt mir das so viel Energie, dass ich zu Hause wieder neue Stücke schreiben kann.»

So auch jetzt: Mit «Gäx-Bomb!» hat Peach Weber sein 14. Album aufgenommen. Und er hat ein grosses Ziel: Am 15. Oktober 2027 plant er seine Abschiedsvorstellung im Hallenstadion Zürich, die grösste Bühne der Schweiz ist reserviert. «7500 Tickets sind schon verkauft», freut sich Weber. «Zum Glück habe ich noch 13 Jahre Zeit!»

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