Diesen Mann kennt die ganze Schweiz: Albert Neff (76), pensionierter Bauer, passionierter Senn, ist der grimmigste Werbestar des Landes. Seit 2006 macht Neff Werbung für Appenzeller Käse – und zieht auf jedem Plakat und in jedem TV-Spot eine «Schnorre». Wortkarg verteidigt er das Geheimnis der sagenumwobenen Kräutersulz – das Rezept seines Lieblingskäses.
Hoch über dem idyllischen Örtchen Schlatt bei Appenzell wohnt der knapp 1,50 Meter grosse Senn mit seiner Frau Cäcilia (72). «Habt ihr den Weg zu mir so schnell gefunden?», fragt er zur Begrüssung. Von Autos mit Zürcher Kennzeichen ist sich Neff für gewöhnlich längere Irrfahrten gewohnt.
Der Schnaps gehört zum Kaffee
Der kleine Mann nimmt auf der Eckbank in der holzvertäferten Stube Platz. Er streicht sich über seine imposanten Koteletten, rückt sich dann die Hosenträger zurecht. Seine Frau Cäcilia serviert einen Träscher: Zum Birnenschnaps gibts Incarom-Kaffee und Guezli. «Der Träscher gehört einfach zum Kaffee», lächelt Neff.
An der Wand in der Stube hängen Fotos der dritten «Appenzeller Käse»-Kampagne, in der Neff das Aushängeschild ist. Grimmig schaut er drein, den Zeigefinger hat er auf die Lippen gepresst, die Stirnfalten zu mächtigen Furchen verzogen. Auf einem anderen Bild sitzt er neben dem deutschen Schauspieler Uwe Ochsenknecht (56). «Ich dachte immer, der heisst Rinderknecht», sagt der 76-Jährige und schmunzelt.
«Berühmt sein wollte ich nie»
Doch wie wurde aus Albert Neff eigentlich ein Werbestar? «Berühmt sein wollte ich nie», stellt er klar. «Die haben halt einfach einen Original-Appenzeller gesucht. Und besser, ich mache das als einer, der nicht von hier ist.» Ohne gross nachzudenken, fügt Neff an: «Ich mache das alles ja sowieso nur für den Käse, den ich so gerne mag. Für niemand sonst.»
Alberts Frau Cäcilia setzt sich auf die Eckbank neben ihren Gatten. «Er kann wirklich sehr gut eine Schnorre machen», sagt sie. «Aber sein böser Blick ist nur gespielt. Albert ist eigentlich ein sehr lieber Mann.»
Cäcilia (72) muss es wissen. Im letzten März feierten die beiden Goldene Hochzeit. Als Milchbauern haben sie jahrzehntelang zusammen gekrampft. Inzwischen hat Sohn Pius (45) den Hof übernommen. Albert kümmert sich aber noch heute um die Geissen.
Ihr Leben sei nicht immer einfach gewesen. «Aber ich habe Cäcilia damals versprochen, mein Leben mit ihr zu verbringen. Und dieses Wort halte ich. Auch wenn es mal nicht so gut läuft, muss man weitermachen.» Cäcilia ergänzt: «Bei unseren sieben Goofen brauchten wir einander. Alleine kriegt man so viele Kinder nicht gross.»
Wildfremde Menschen sprechen ihn an
Mittlerweile haben die Neffs 27 Enkelkinder – und diese sind mächtig stolz auf ihren berühmten Opa! «Wenn sie die Werbung mit mir sehen, sagen sie zu ihren Freunden immer: Schau, dass ist mein Grossvater», lächelt er. Immer wieder werde er von wildfremden Menschen angesprochen: «Sie fragen mich, ob ich nicht der Senn aus der Käsewerbung sei», so Neff. «Das macht mir jeweils grosse Freude.»
Albert Neff erhebt sich von der Sitzbank, richtet wieder seine Hosenträger und schreitet in die Küche. Auf halbem Weg dreht er sich um, fragt: «Hat noch jemand Lust auf einen sauren Moscht? Der Träscher war doch fein, oder?»
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen