Von Flavia Schlittler

Frau Gut, wie lange mussten Sie überlegen, bei der Aids-Kampagne mitzumachen?

Eigentlich nicht so lange. Aber ein bisschen schon.
Ich bin es nicht gewohnt, mich mit einer eigenen Aussage für ein so gewichtiges Thema einzusetzen. Aber es ist wichtig, und darum bin ich auch dabei. Schliesslich kann man auch mit 18 infiziert werden.

Sind Sie von HIV und Aids in Ihrem Umfeld betroffen?

Nein, das nicht. Ich hoffe, das werde ich auch nie. Aber ich habe viel gelesen darüber. Und noch immer wissen viele, vor allem in meinem Alter, zu wenig über Aids. Sie glauben, das passiert vielleicht in Afrika oder bei Randgruppen oder auch bei älteren Menschen, was ja überhaupt nicht stimmt. Zudem gehts in der Kampagne auch um Solidarität mit Betroffenen. Für sie ist es wichtig zu wissen, dass sie Unterstützung haben. Darum mache ich mit.

Mit welcher persönlichen Aussage geben Sie Ihren Kopf her?

«Würde ich für Sie noch im Rennen sein, wenn ich HIV-positiv wäre?»

Mit 18 Jahren engagieren Sie sich für ein sehr wichtiges, auch intimes Thema. Haben Sie Mühe, über das richtige Verhalten beim Sex zu sprechen?

Über mein Privatleben spreche ich überhaupt nicht. Im Rahmen der Kampagne möchte ich einfach den Leuten sagen, dass sie vorsichtig sein müssen.

Wann haben Sie zum ersten Mal etwas über Aids gehört?

In der Schule haben wir mal davon gehört. Generell finde ich, dass zu wenig über Aids gesprochen wird.

Sie unterstützen Safer Sex, mit welcher Aussage?

Beim Sex muss auch der Kopf dabei sein.

Was halten Sie von One-Night-Stands?

Die bringen nicht viel. Darum lasse ich sie lieber aus.

Sie machen selbst ein Geheimnis daraus, ob Sie einen Freund haben oder nicht. Lüften Sie jetzt das Geheimnis?

(lacht) Nein.

Weshalb nicht?

Mein Privatleben ist mir sehr wichtig. Darum will ich es auch privat halten.

Sie trainieren zurzeit in Zermatt. Wie gut läuft es Ihnen?

Ganz gut. Die Pistenverhältnisse sind fantastisch. Ich trainiere hier noch bis Ende Monat.

Sie sind sehr lebendig. In der Maske müssen Sie eine Stunde stillhalten. Gelingt es Ihnen?

(lacht) Ich hoffe, so lange dauert es nicht. Für die Kampagne mach ich es gerne. Aber ganz ehrlich, ich lass mich überhaupt nicht gerne schminken.

Lara Gut, besten Dank für das Gespräch.