Mit den Lovebugs spielte er über tausend Konzerte und stürmte regelmässig die Hitparade. Jetzt bringt Sänger Adrian Sieber (48) ein Soloalbum heraus. «Gezwungenermassen», wie er sagt. «Denn die Lovebugs existieren derzeit nicht. Bei uns ist alles auf Eis gelegt.»
25 Jahre gehörten die Lovebugs zur Speerspitze der hiesigen Musikszene. Hymnen wie «Avalon», «Bitter Moon» und «Land Ho!» begeisterten Hunderttausende Fans melancholischer Rockmusik. 2009 erlebte die Basler Band einen Tiefschlag, als sie die Schweiz am Eurovision Song Contest in Moskau vertrat – und bereits im Halbfinal scheiterte.
Die Lovebugs gehen getrennte Wege
Nach Russland rafften sich die Lovebugs wieder auf und feierten 2018 mit einem Livealbum das Vierteljahrhundert-Bandjubiläum. «Danach war die Luft aber irgendwie raus», erinnert sich Sieber. «Die Prioritäten haben sich in unseren Leben verändert. Familie und gesichertes Einkommen wurden plötzlich wichtiger als die Band.»
Das galt auch für Sieber, der zwischenzeitlich ein pädagogisches Studium abschloss und heute halbtags als Lehrer arbeitet. Ein Leben ohne Musik war für den zweifachen Familienvater aber nie eome Option. Und so begann er an seiner Solokarriere zu feilen.
Hohe Erfolgserwartungen an sein Mitte August erscheinendes Album «You, Me & Everything Else» hat der Sänger nicht. Mit den Lovebugs habe er mehr erreicht, als er es sich je erträumt hatte, «das kann kaum mehr getoppt werden». Dennoch hoffe er, dass die Platte ein paar Hörer finde. Wenn nicht, sei dies aber auch keine Tragödie. Denn: «Ich hätte diese CD auch nur für mich allein eingespielt.»