Songschreiber Georges Müller (59) erinnert sich: «Ich hatte damals Lämpe mit meiner Freundin. Also zog ich mich zurück ins Chalet meiner Eltern in Saanenmöser. Und von da aus machte ich einen Ausflug an den Lauenensee. Mit der Gitarre auf dem Schoss schrieb ich am Ufer den Song.»
Bis heute gibt es kein Konzert der Berner Mundartrocker ohne ihren Evergreen. «Das sind wir unseren Fans schuldig. Und auch uns selbst ist das Lied nie verleidet. Text und Musik sind zeitlos», so Müller.
Und getreu der Textzeile «I gloube, i gange no meh ...» zog es die einzelnen Bandmitglieder immer wieder an ihren Lauenensee. «Schliesslich wollten wir auch jeder neuen Freundin diesen romantischen Ort zeigen», sagt Sänger und Bassist Christoph Kohli (64). Doch was macht die besondere Faszination des Sees aus? «Es ist ein Bergsee wie im Bilderbuch. Die Abendstimmung ist einzigartig. Berge und Bäume spiegeln sich auf der Wasseroberfläche», so der Musiker.
Auch die Gemeinde Lauenen BE weiss um die Bedeutung der Band für ihren Ort. Deshalb wurden Span nun vom Verkehrsverein mit einem Bild auf Holz geehrt. Im Namen der ganzen Bevölkerung wird den vier Musikern für die besonderen Verdienste gedankt. «Eine Riesenehre, speziell weil die Auszeichnung vom Volk und nicht von einzelnen Politikern kommt», so Kohli.
Für die 1972 gegründete Band ist diese Anerkennung aber noch lange kein Grund, sich zurückzulehnen. Übermorgen erscheint mit «Rock ’n’ Roll Härz» das mittlerweile 14. Album von Span. «Es ist schon verrückt. Früher hätten wir uns nie denken können, als über 30-Jährige noch Musik zu machen. Doch irgendwie ging es immer weiter, und heute ist Mundartrock gefragter denn je», so Müller. Deshalb ist auch kein Ende in Sicht für die Band. Kohli: «Wenn du wie wir den Rock ’n’ Roll im Herzen trägst, kann dich höchstens noch ein Herzfehler stoppen.»