Eliane Leiser (38) hebt sich von der Masse ab – zumindest wenn es nach Umfragen geht. 2024 gaben knapp 40 Prozent von 100'000 Befragten an, nachrichtenmüde zu sein. Die Zürcherin ihrerseits lebt News mit jeder Faser ihres Körpers. Und das nicht nur dann, wenn es der Job als «10 vor 10»-Moderatorin von ihr verlangt. Für jeden und jede, die von einer SRF-Karriere träumen: Ein kurzes Gespräch mit Eliane Leiser ausserhalb des Leutschenbachs reicht, um die Lust an Nachrichten vielleicht wieder neu zu entfachen – auch wenn das nicht immer ganz einfach sein mag.
Blick: Frau Leiser, warum ist das Vertrauen in den Journalismus gesunken?
Eliane Leiser: Ist es das?
Das sagen repräsentative Umfragen, ja.
Ich bin keine Medienwissenschaftlerin – aber ich kenne einige Studien dazu. Ich glaube, es ist umso wichtiger, dass wir Journalistinnen und Journalisten einen guten Job machen. Das SRF hat nach wie vor eine hohe Glaubwürdigkeit. Damit das so bleibt, müssen wir weiterhin ausgewogen berichten und fundiert recherchieren.
Ihrem Haus wird aber immer wieder Unausgewogenheit vorgeworfen.
Was teilweise auch politisch motiviert ist. Meine Erfahrung ist, dass sich eine inhaltliche Kritik im direkten Gespräch klärt. Falls nicht, gibt es die Möglichkeit für alle, sich bei der Ombudsstelle zu beschweren.
Davon hört man in den letzten Tagen immer öfter.
Das ist auch in Ordnung so. Man soll die Einrichtung bei Bedarf nutzen. Die SRG ist das einzige Medienhaus in der Schweiz, das eine unabhängige Ombudsstelle hat.
Sie sind jetzt seit knapp zwei Monaten bei «10 vor 10». Worauf sind Sie stolz?
Ich bin gut in die neue Rolle gestartet, ich fühle mich wohl vor der Kamera und im Team. Das macht mich schon ein wenig stolz. Aber vor allem macht es unglaublich viel Spass – die guten Geschichten aus den Fachredaktionen ans Publikum heranzutragen. Da sehe ich mich eher als Vermittlerin.
Ganz ohne eigene Note geht es aber auch nicht, oder?
Nein – ein persönlicher Ansatz hilft ungemein, den Zuschauerinnen und Zuschauern den Weg in eine Geschichte zu ebnen.
Wollen Sie dabei auch ab und zu provozieren?
Ich bin eher der sachliche Typ. Aber eine Moderation darf schon auch mal provozieren, wenn die Provokation anschliessend wieder aufgelöst wird.
Ein Beispiel, bitte!
Kürzlich hatten wir eine Geschichte zur Frage: «Was passiert, wenn wir kein Fleisch mehr essen?» Das kann einige Menschen natürlich triggern. Wichtig ist, dass man die Frage ausgewogen beantwortet.
Gibt es Themen, um die Sie einen grossen Bogen machen?
(Überlegt lange.) Wahrscheinlich ist es der Klassiker – seitdem ich ein Kind habe, sind es Themen, die Kinder betreffen, Geschichten, in denen Kinder zu Opfern werden. Das bereitet mir Mühe. Aber auch hier versuche ich, die professionelle Brille anzuziehen und nicht die Augen zu verschliessen.
Apropos professionell: Man munkelt, Sie haben einen Röntgenblick und sehen hinter die dicken Mauern des Bundeshauses.
Das Bundeshaus ist sicher mein Spezialgebiet. Ich arbeite auch heute noch beim Radio als Inlandsredaktorin. Es ist meine Leidenschaft, die komplizierten Prozesse in Bern zu durchleuchten. Ich sehe einen Sinn dahinter, die Geschäfte, die im Bundeshaus verhandelt werden, näher an die Leute zu bringen.
Eliane Leiser (38) ist Medienmacherin durch und durch. Die gebürtige Zürcherin studierte Germanistik und Schweizer Geschichte im Master und landete schnell bei Radio SRF 4 News. Dort arbeitete sie als Redaktorin und Produzentin und brachte ab 2018 mit ihrem Podcast «Einfach Politik» Bundesbern etwas näher ans Volk. 2022 wechselte sie in die Inlandredaktion und moderierte die «Samstagsrundschau». Im März 2025 folgte der Sprung zu «10vor10». Leiser ist Mutter einer Tochter.
Eliane Leiser (38) ist Medienmacherin durch und durch. Die gebürtige Zürcherin studierte Germanistik und Schweizer Geschichte im Master und landete schnell bei Radio SRF 4 News. Dort arbeitete sie als Redaktorin und Produzentin und brachte ab 2018 mit ihrem Podcast «Einfach Politik» Bundesbern etwas näher ans Volk. 2022 wechselte sie in die Inlandredaktion und moderierte die «Samstagsrundschau». Im März 2025 folgte der Sprung zu «10vor10». Leiser ist Mutter einer Tochter.
Wo stehen Sie politisch?
Ein SVP-Politiker hat mir einmal gesagt: «Frau Leiser, bei Ihnen kann ich nicht sagen, wo sie stehen.» Ich habe ihm geantwortet, dass das ja eben gut sei. Dabei belassen wir es.
Sie strahlen eine beneidenswerte Ruhe aus – jetzt im Gespräch und bei Ihren Moderationen. War das schon immer so?
Ich war ein ziemlich wildes Kind! Meine Eltern mussten viel mit mir zum Arzt, mehr als mit meinen beiden Brüdern zusammen. Schon damals war ich sehr neugierig – und waghalsig! Ich bin auf Sachen hochgeklettert oder mit dem Velo etwas zu schnell gefahren. Da hat es schon ab und zu geknallt.
Ich sehe nichts.
Ich habe insgesamt acht Narben im Gesicht und am Kopf. Die meisten sind gut verheilt.
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