Nicht nur für die Briten ist König Charles III., der heute seinen 75. Geburtstag feiert, eine Stilikone. Er trägt massgeschneiderte Anzüge aus Tweed, hochwertige Hemden vom Luxuslabel Burberry, feinste Kaschmirpullis und Schuhe aus Leder. Seine Outfits versprühen aristokratische Eleganz mit einer gewissen Lässigkeit. Sein Stil: stets korrekt, weder modern noch unmodern. Für Männer, die sich gerne konservativ kleiden, ist er ein Vorbild. Anderen sind seine Outfits zu bünzlig.
Dass der Monarch für seinen Stil auch getadelt wird – damit kann er leben. «Ich schlingere zwischen den Titeln ‹bestgekleideter Mann› und ‹am schlechtesten gekleideter Mann› hin und her», scherzte er bei einer Ehrung seiner Person im Rahmen der Londoner Fashion Week im Jahr 2012. Am selben Anlass verglich er sich, was Mode betrifft, mit einer stehengebliebenen Uhr. «Meine Zeit kommt alle 25 Jahre wieder», so der King. Damit spricht er etwas Wichtiges an: Was modisch angesagt ist, war oft in irgendeiner Form schon einmal da. Auch seine Modesünden als Jugendlicher, wo er gerne buntgemusterte Hemden trug, kehren regelmässig auf die Laufstege zurück.
Was der König trägt, wird gepflegt und geflickt
König Charles III. ist ein Gegner von «Fast Fashion». Was er trägt, wird gepflegt, gestopft und geflickt, bis es auseinanderfällt. «Ich gehöre zu den Menschen, die es hassen, etwas wegzuwerfen», sagte gegenüber der britischen «Vogue» im Jahr 2018. Damals erschien er zur Hochzeit seines Sohnes Prinz Harry (heute 39) und Herzogin Meghan (heute 42) in einem «Morning Coat», den er 1999 bereits auf einer anderen Hochzeit getragen hatte.
Bei seiner Krönung am 6. Mai 2023 trug er auf seinen Wunsch Kleidungsstücke aus dem Jahr 1821, die schon seine Vorfahren trugen. Dies geschehe «im Interesse der Nachhaltigkeit und der Effizienz», so das Statement des Buckingham-Palastes. Natürlich muss der König nicht aufs Budget achten oder monatelang auf einen neuen Anzug seines Lieblingsschneiders Anderson & Sheppard warten. Die Dechiffrierung von Dresscode-Jargons wie «Lounge Suite» saugt ein Mann seiner Herkunft und Standes schon mit der aristokratischen Muttermilch auf.
Schuhbändel lässt er sich bügeln
In den vergangenen Jahrzehnten hat er sein Interesse für und die Wertschätzung von Kleidung gegenüber immer zum Ausdruck gebracht. Er versteht etwas von Schulterlinien, von Farben und Materialien. Bei keinem seiner Outfits ähneln sich bei ihm die Muster seiner Krawatten und Einstecktüchern. Sein Look wirkt so immer persönlich.
Man mag es als Macke ansehen oder als Liebe fürs Detail: König Charles III. lässt sich die Schuhbändel bügeln. Das Erscheinungsbild einer Stilikone muss nun einmal perfekt sein.