Alle sind am Megxit schuld – ausser ihm
Harry, der Jammer-Prinz

Der harte Megxit wird vollzogen. Prinz Harry und Herzogin Meghan werden aus ihren Pflichten entlassen, dabei entfallen auch ihre Privilegien. Dafür sorgt Queen Elizabeth II.
Publiziert: 20.01.2020 um 15:23 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2020 um 09:54 Uhr
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Prinz Harrys Jammer-Rede vom 19. Januar 2020.
Foto: Getty Images for Sentebale
Flavia Schlittler

Die Königin zeigt Herz und Verstand. Sie liebt ihre Familie und verwehrt Prinz Harry (35) den Wunsch, ein Teilzeit-Royal zu sein. Privilegien ohne Pflichten? Nicht mit Queen Elizabeth II. (93). Der harte Megxit wird vollzogen. Er und Herzogin Meghan (38) dürfen den Titel «Royal Highness» (dt. Königliche Hoheit) nicht weiter öffentlich verwenden. Die Steuergelder in Höhe von etwa drei Millionen Franken, mit denen der Umbau ihres Frogmore Cottage finanziert wurde, müssen sie zurückbezahlen, und Harry wird aus sämtlichen militärischen Pflichten entlassen. Dies verkündete das royale Oberhaupt am Samstagabend.

24 Stunden später ergriff Harry – als Harry und nicht als Prinz, wie er betont – das Wort. Anlässlich einer Wohltätigkeitsveranstaltung für HIV-Betroffene redete er sich seinen Frust von der Seele. Der richtige Anlass dazu? Bestimmt nicht. Doch es zeigt perfekt, wie unbedacht sich das Ehepaar die letzten Monate über verhielt und dabei für viel Unmut in der britischen Bevölkerung sorgte. Sein Einsatz für den Klimaschutz und das gleichzeitige Verschwinden per Privatflieger – notabene drei Mal innert zehn Tagen – sind ein exemplarisches Bild dafür.

Der Blaublüter betont in seiner sieben Minuten langen Rede, es habe für ihn «keine andere Möglichkeit» gegeben, als zurückzutreten. «Unsere Hoffnung war es, der Königin, dem Commonwealth und dem Militär weiter zu dienen, aber ohne öffentliche Gelder. Leider war das nicht möglich.» Die brennende Frage ist: Weshalb war es dies nicht? Bei einem geschätzten Vermögen des Paars von 35 Millionen Franken und zusätzlich jährlichen Zahlungen seines Vaters Prinz Charles (71) von rund drei Millionen Franken. Weshalb nicht, Prinz Harry? Darauf gibt er keine Antwort.

Obwohl er mit Gattin und Söhnchen Archie (8 Monate) vorwiegend in Kanada leben werde, «laufen wir nicht davon», wie er sagt. Nicht? Weshalb dann die Verschiebung des Lebensmittelpunktes nach Kanada?

Der Prinz, der kein anderes Leben als das eines Prinzen kennt, jammert über die Unmöglichkeit, ein Leben im Dienste der Krone zu leben, jammert über die Presse als «mächtige Kraft» und meint, dass ihn die Entscheidung, die er für sich und seine Familie getroffen habe, «mit grosser Traurigkeit erfüllt» und er doch auch künftig ein Leben im Dienst für das Land und die Königin führen werde. Wirklich? Genau dies wollte er ja offenbar nicht mehr …

Harry äussert sich erstmals öffentlich zum Megxit
7:41
Die ganze Rede:Harry äussert sich erstmals öffentlich zum Megxit
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