Die Welt lacht über die Schweiz. Und Rafael Antonio (30) ist schuld daran! Er hat den kuriosen Auftritt von Sängerin Rykka (30) im Halbfinal des Eurovision Song Contests (ESC) am Donnerstag in Stockholm (S) choreografiert.
«Hat die Bauchschmerzen oder ist das eine Choreo?» witzelte ein User auf Twitter über den wirren Jo-Jo-Tanz von Rykka, als sie den Titel «The Last Of Our Kind» sang. «Wer hat Rykka erzählt, dass die Kombination Eurovision mit einem halbherzigen, dreiminütigen Workout eine gute Idee ist?», spottete ein anderer Kommentator nach dem debakulösen Ausscheiden der Schweizerin. Ein weiterer frotzelte: «Nächstes Jahr vielleicht besser ohne Kniebeugen im Duschvorhang!»
Rykka sei eben kein Püppchen, verteidigt Rafael Antonio die lachhafte Choreografie und erklärt: «Rykka wollte nicht den normalen Weg gehen, sondern den Song mit ihren eigenen Bewegungen zum Ausdruck bringen.» So hätten sie gemeinsam den Tanz einstudiert. «Rykka hat sich so präsentiert, wie sie es wollte.»
Man frage sich aber natürlich immer, was man hätte besser machen können, sagt Antonio, der bereits mit den letzten vier Schweizer ESC-Teilnehmern die Choreografie einstudiert hatte. Und auch schon die Talente in SRF-Produktionen wie «MusicStar» und «Kampf der Chöre» trimmte. Einen Grund, sich zu schämen, würde er nicht erkennen. «Sonst hätte ich Rykka ja nicht auf die Bühne gelassen!»
Auch Rykka will von Selbstkritik nichts wissen: «Ich bin stolz auf meine Performance», sagt sie. «Ich glaube nicht, dass ich etwas besser hätte machen können.» Sie vielleicht nicht. Aber Rafael Antonio ganz bestimmt.
Und was sagt das SRF? «Die Choreografie, wozu auch die Kamerapräsenz gehört, wurde von Rykka, zusammen mit SRF ausgearbeitet», so Reto Peritz, Bereichsleiter Show bei SRF, «Rykka ist eine Künstlerin, die sich für den ESC nicht verbiegen wollte und uns war es wichtig, sie in dem zu unterstützen.»