Oper
Bregenzer Festspiele gewähren Einblick in Probenbetrieb

Knapp zwei Wochen vor der Premiere haben die Bregenzer Festspiele Einblicke in die Proben zu Verdis "Rigoletto" gewährt. Die Verantwortlichen versprachen eine moderne Interpretation des Opernklassikers mit vielen Effekten.
Publiziert: 04.07.2019 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2019 um 16:10 Uhr

«Wir sind dem Ziel sehr, sehr nah», beschrieb Intendantin Elisabeth Sobotka den Probenstand. Am Mittwoch gab es den ersten Durchlauf auf der Seebühne und siehe da: «Alles geht, alles bewegt sich".

Ab kommenden Montag werden die Wiener Symphoniker dazustossen, dann werde sich zeigen, ob sich alles zusammenfüge. Für den Endspurt gelte es, die Nerven zu bewahren sowie Stimmung und Konzentration zu erhalten, so die Intendantin. Sie sei überzeugt, dass «Rigoletto» nicht nur die richtige Entscheidung als Spiel auf dem See sei, sondern «dass er immer gefehlt hat".

Giuseppe Verdis schaurig-schönes Meisterwerk ist zum ersten Mal auf der Bregenzer Seebühne zu erleben. Die Bregenzer Festspielen haben mit «Rigoletto» bereits einen Publikumshit gelandet: Rund 90 Prozent der Tickets sind verkauft. Restkarten sind noch zu haben.

Mit der Möglichkeit auf der Seebühne zu inszenieren, geht für Philipp Stölzl ein lang gehegter Traum in Erfüllung. «Ich habe hier the time of my life», sagte der Regisseur und Bühnenbildner. Die Natur am See lade den kreativen Prozess auf, er sei «dem Elfenbeinturm entronnen".

Die Seebühne wird von einem knapp 14 Meter hohen und 175 Tonnen schweren Clownkopf und zwei übergrossen Händen dominiert. Stölzl entführt das Publikum in eine Zirkuswelt. «Ich denke den Zuhörern ist der Zirkus näher als ein Fürstenhof in der Renaissance», sagt Stölzl, der zusammen mit Heike Vollmer das Bühnenbild entwarf.

Die Oper «Rigoletto» beruht auf dem Melodrama «Le roi s'amuse» von Victor Hugo und spielt im 16. Jahrhundert. Rigoletto, der Hofnarr des Herzogs von Mantua, tut alles, um seine Tochter Gilda vor diesem notorischen Frauenhelden zu schützen. Auf der Bühne wird gerade die zweite Szene geprobt. Sie ist Teil einer obsessiven Vater-Tochter-Beziehung.

«Rigoletto» sei grotesk und lustig - «es geht um Verführung und Machtmissbrauch» - die Oper werde aber immer grausamer, so Stölzl. Der Clownkopf werde im Laufe des Stücks zum Totenschädel. Die Bühne und mit ihr der Clownkopf sind wie ein grosse, dynamische Maschine.

Auch die Darsteller werden die Geschichte «mit dem ganzen Körper erzählen". Am Ende soll sich alles zu einem dynamischen Spiel und Erlebnis zusammenfügen. Oper brauche immer auch Schönheit und «einen gewissen Grad an Spektakel», betonte Stölzl.

Bei der Probe zeigte sich, wie der Clown dank seiner grossen Beweglichkeit die Geschichte miterzählen wird: Seine Finger bewegten sich wie die eines Marionettenspielers über den Darstellern, die nach Freiheit strebende Gilda schaukelte an einem Finger durch die Luft oder sass wie ein Vögelchen in einer der mächtigen Hände, behütet, aber auch gefangen.

Der Bregenzer «Rigoletto» sei musikalisch tough, schnell und modern angelegt», sagte Dirigent Enrique Mazzola. Da die Verständigung zwischen Orchester und Bühne nur durch Kabel funktioniere, basiere die Zusammenarbeit mit den Darstellern und dem Regisseur auf grossem Vertrauen.

Sopranistin Mélissa Petit zeigte sich mit den Bedingungen der Seebühne schon vertraut, schliesslich war sie bereits als «Carmen"-Mitwirkende schwindelfrei. «Er schickt mich überall hin: in den Kopf, in die Hand, in den Ballon, ich werde nass - es macht einfach Spass», so die französische Gilda-Darstellerin über die Zusammenarbeit mit Stölzl.

www.bregenzerfestspiele.com

(SDA)

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