Oliver Pocher wettert:
«Die Schweizer sind ein schwer aggressives Volk»

Patrioten in Deckung: In seinem neuen Programm teilt der deutsche Komiker Oliver Pocher (30) mächtig aus – gegen die Schweiz.
Publiziert: 16.11.2008 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:07 Uhr
Interview: Simone Kalus aus Köln

Adrett sieht er aus im grauen Anzug. Kaum wiederzuerkennen. Und schwer vorstellbar, dass zu diesen knapp 1,72 Metern ein so grosses Mundwerk gehört. Doch Oliver Pocher belehrt seine Besucher schnell eines Besseren. SonntagsBlick traf den Comedian zum Exklusiv-Interview in Köln (D). Im Konferenzraum der Redaktion der ARD-Sendung «Schmidt & Pocher» plauderte er über persönliche Kennzeichen der Schweizer Prominenz und seine Nachwuchspläne.

Herr Pocher, gefällt Ihnen die Schweiz?
Oliver Pocher:
Ich sehe keinen dramatischen Unterschied zu Bayern.

So schlimm? Was gefällt Ihnen denn nicht?
Die rigiden Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Autobahn – vor allem, weil es dann richtig teuer werden kann. Bisher habe ich aber immer Glück gehabt. Die Polizei kontrolliert anscheinend selten.

Das ist doch schon mal etwas Positives ...
... Das Maul halten, das könnt ihr auch: Euer Bankgeheimnis hat die Schweiz zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht.

Haben die Schweizer Humor?
Klar haben die Humor. Allein das Geld sieht schon lustig aus. Es ist schön bunt und man kann nirgendwo sonst auf der Welt etwas damit anfangen. Nur auf euren paar Quadratkilometern.

Kennen Sie einen Schweizer Witz?
Einen Witz in dem Sinne kenne ich nicht, aber habe ich eigentlich schon erwähnt, dass die Leibgarde des Papstes noch nie einen Krieg verloren hat? Wenn man nie mitmacht, kann man auch nicht verlieren! Ansonsten sind die Schweizer ja als ein schwer aggressives Volk bekannt. Man hört ständig von Randalen. Vor allem, wenn der FC Basel spielt. Was da abgeht, habe ich in Deutschland noch nicht so gesehen.

Warum nehmen die Deutschen die Schweizer so gern aufs Korn?
Der Eindruck täuscht. Das Thema Schweiz spielt bei uns eigentlich keine grosse Rolle. Es ist nicht so, dass man sich ständig über euch lustig macht. Es gibt nur das Klischee, die Schweizer seien langsam.

Welche Schweizer Prominenten kennen Sie?
Roger Federer, DJ Bobo und Sepp Blatter, dann wirds schon eng.

Sie haben sich auch schon über Federers Freundin Mirka lustig gemacht.
Ich habe nur gesagt, ich hätte das Gefühl, dass die Box, in der sie sitzt, über die Jahre immer kleiner wird. Aber das mag eine optische Täuschung sein. Ich hab nichts gegen sie, aber sie hat jetzt wohl tendenziell eher etwas gegen mich.

Kennen Sie eine Miss Schweiz?
Nur eine Miss Raten und Miss Lungen.

Eine Dame verklagte Sie mal. Sie hätten vor der Kamera gesagt, sie sehe ganz schön alt aus für 28 und ihr zu einer Schönheits-OP geraten. Klagt öfter mal jemand gegen Sie?
Nein, meine Witze sind inhaltlich abgesichert, eindeutig als Satire oder als meine Meinung gekennzeichnet.

Können Sie eigentlich ernst sein?
Den grössten Teil des Tages bin ich lustig. Vieles lässt sich nur mit Humor ertragen. Wenn ich alles ernst nehmen würde, wäre ich irgendwann depressiv.

Wann waren Sie das letzte Mal depressiv?
Als ich von der Trennung von Boris Becker und Sandy Meyer-Wölden hörte. Da war ich tagelang am Boden zerstört. Schliesslich dachte ich, es sei die Liebe des Jahres.

Kennen Sie Grenzen beim Witzereissen?
Wichtig ist, dass die Pointe gut ist, dann ist die Grenze bei mir recht weit oben.

Wollen Sie irgendwann einmal Kinder?
Ein Kind kostet eine Menge Geld, daher suche ich mir erst mal einen Sender für die entsprechende Doku-Soap. Wenn das Angebot steht, leg ich los wie ein Zuchtbulle.

Sie haben von unserem Baschi den Schweizer EM-Song adaptiert, «Bring en hei». Kennen Sie ihn persönlich?
Wir haben uns zweimal getroffen. Er fiel mir nicht negativ auf.

Sie ihm schon. Baschi sagte: «Nichts gegen Oliver Pocher. Aber so gut wie ich singt er halt nicht.»
Das ist richtig. Es geht hier aber nicht nur um die Stimme, sondern auch um die Performance. Ich hab nie von mir behauptet, ich sei Sänger. Und ich gebe zu: Die Schweizer Version ist immer noch die stärkste. Bemerkenswert allerdings, dass der Song in einem Land, das nicht ansatzweise um den EM-Titel mitgespielt hat, erfolgreicher war als bei uns.

Viele Schweizer werfen Ihnen Fantasielosigkeit vor. Der Song sei nur geklaut.
«Bringt ihn heim» ist gecovert, nicht geklaut. Wir lassen DJ Bobo auch einreisen, obwohl auch nicht alle seine Songs die innovativsten sind.

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Pocher bereist die Schweiz
Der gelernte Versicherungskaufmann Oliver Pocher (30) wurde 1999 vom Deutschen Fernsehen entdeckt. Den Durchbruch schaffte er mit der Sendung «Rent a Pocher» auf ProSieben. Seine Tour «Gefährliches Halbwissen» beginnt heute Sonntag in Zürich. 2009 kommt Pocher wieder in die Schweiz: 25. Januar, Stadtcasino Basel; 11./12. März, Volkshaus Zürich; 28. Mai, Tonhalle St. Gallen; 29. Mai, Kursaal Bern.
Der gelernte Versicherungskaufmann Oliver Pocher (30) wurde 1999 vom Deutschen Fernsehen entdeckt. Den Durchbruch schaffte er mit der Sendung «Rent a Pocher» auf ProSieben. Seine Tour «Gefährliches Halbwissen» beginnt heute Sonntag in Zürich. 2009 kommt Pocher wieder in die Schweiz: 25. Januar, Stadtcasino Basel; 11./12. März, Volkshaus Zürich; 28. Mai, Tonhalle St. Gallen; 29. Mai, Kursaal Bern.
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