Passenger holte sich Inspiration auf einem USA-Trip
«Es ging mir nie darum, in grossen Stadien zu spielen»

Publiziert: 21.06.2018 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 06:25 Uhr
Passenger tritt ­immer noch als Strassenmusiker auf.
Foto: NurPhoto via Getty Images
Andy Studer

Dank «Let Her Go» spielte der Strassenmusiker plötzlich nicht mehr irgendwo in London, sondern auf den grossen Bühnen dieser Welt – unter anderem im Vorprogramm seines ­Jugendfreunds Ed Sheeran. Passengers Erfolge nahmen zu, trotzdem ist der 34-Jährige auf dem Boden geblieben und musiziert auch heute noch regelmässig in Europa an der Strassenecke.

BLICK: Vor zwei Jahren erlebte man am Gurtenfestival, wie Sie allein auf der Bühne begeistern. Wenn man Glück hat, kann man Sie auch heute noch als Strassenmusiker antreffen, oder?

Passenger: Ja, ich war die letzten ­Wochen wieder mit meiner Gitarre unterwegs – in Kopenhagen, Hamburg, Berlin und an vielen anderen Orten. Ich finde es wichtig, das alle zwei Jahre zu tun. Das lässt mich daran erinnern, warum ich eigentlich Musik mache. Es ging mir nie darum, in grossen Stadien zu spielen, sondern einfach Leute mit meiner Musik zu erfreuen. Intime Konzerte in einem Pub waren immer meine liebsten, das konnte echt magisch werden.

Heute sind Sie ein interna­tional bekannter Star und haben es eigentlich nicht mehr nötig, auf der Strasse zu spielen. Warum machen Sie es nach wie vor? 

Ich lerne extrem viel daraus. Ich alleine bin dafür verantwortlich, dass die Leute stehen bleiben und mir zuhören. Ich treffe so viele verschiedene Leute auf der Strasse, und mit ­jedem muss man etwas anders umgehen. Das ist nicht immer ganz einfach, aber es bringt mich als Menschen weiter. Man kann extrem spontan sein, wenn man ­alleine da steht und Musik macht. Manchmal fällt mir ein Song ein, und dann spiele ich den direkt auf meiner Gitarre. Mit einer Band im Rücken geht so was nicht.

Inspiration haben Sie sich auf einem Trip durch die USA geholt. Wie wars?

Es war streng! Wir sind in drei Wochen 5000 Meilen gefahren. In dieser Zeit haben wir Nationalparks besucht und Videos für Songs gedreht. Insgesamt haben wir Material für über 20 Videos gefilmt.

In den letzten Jahren haben Sie Dutzende Songs veröffentlicht. Wie entscheiden Sie, welche Sie am Konzert spielen?

Es geht oft nicht darum, welche Tracks die besten sind, sondern welche Songs gut zueinander passen. Bei der Zusammenstellung eines Albums ist es übrigens ganz ähnlich. Meine ak­tuelle Single «Hell Or High Water» habe ich schon ­einige Zeit in der Tasche. Bis jetzt hat der Song nur nicht auf ein Album gepasst.

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